Bundesliga (D)

Bittencourt: "Habe mehr daraus gemacht, als es wirklich war"

Nickeligkeiten und Theatralik in Bochum

Bittencourts Geständnis: "Ich habe mehr daraus gemacht, als es wirklich war"

Theatralik: Der am Boden liegene Leonardo Bittencourt macht mehr aus einer Szene, als sie eigentlich war.

Theatralik: Der am Boden liegene Leonardo Bittencourt macht mehr aus einer Szene, als sie eigentlich war. IMAGO/pepphoto

Das 1:1 zwischen Bochum und Bremen war kein fußballerisches Spektakel, dafür aber farbenfroh: Zwölf Gelbe Karten verteilte Schiedsrichter Tobias Stieler - unter anderem auch an Werders Leonardo Bittencourt und Kevin Stöger vom VfL, die sich mitunter sehr emotionale und theatralische Duelle geliefert hatten.

Den ersten Aufreger gab es nach 23 Minuten, als Stöger zunächst Rafael Borré fies abgrätschte und bei der anschließenden Rudelbildung auch noch Bittencourt leicht schubste, was der Bremer für eine theatralische Einlage nutzte. Kurz darauf war es dann andersrum: Bittencourt stieg Stöger auf den Fuß, der sich dann voller Schmerzen auf den Boden schmiss und herumwälzte (27.).

Nach Abpfiff hatten sich die Gemüter wieder beruhigt, Bittencourt gab bei DAZN sogar zu, dass er "am Ende ein bisschen mehr" aus der Szene gemacht hatte, "als es wirklich war". Er stellte aber auch fest, dass dies bei Stöger nicht anders war: "Genauso wie er bei mir mit dem angeblichen Tritt auf den Fuß."

Auf dem Platz kann man ruhig mal ein bisschen sticheln.

Leonardo Bittencourt

Böses Blut herrschte zwischen den "Streithähnen" aber nicht, wie Bittencourt unmissverständlich klarmachte, denn "das schöne war: Nach der Halbzeit haben wir uns ein kurz ausgetauscht und konnten auch ein wenig schmunzeln. So gehört sich das auch."

Eine etwas härtere Gangart gehöre eben zum Fußball, betonte der temperamentvolle 30-Jährige. "Das gehört dazu zum Spiel. Auf dem Platz kann man ruhig mal ein bisschen sticheln und auch ein bisschen härter miteinander umgehen. Aber wenn das Spiel vorbei ist oder man während des Spiels merkt, dass es von beiden Seiten ein bisschen drüber war, dann gibt man sich die Hand und dann geht's weiter."

Ganz offensichtlich sah Stöger die Dinge ähnlich. "Wir sind beide emotionale Spieler", ergänzte der Österreicher und betonte, dass es für ihn "auch extrem wichtig" gewesen sei, dass trotz aller Nickeligkeiten "keine Beleidigungen gefallen" sind. So konnte man das alles schnell abhaken. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit die Hand gegeben", merkte Stöger an und stellte klar: "Alles ist gut, es ist nichts passiert."

Schmerzhafte Gelb-Sperre für Bittencourt

Unter dem Strich blieben beide Spieler an diesem Nachmittag von einem Platzverweis verschont, Bittencourt aber sah seine fünfte Gelbe der Saison - und muss nun ausgerechnet beim Auswärtsspiel in München passen. Der 30-Jährige gab zu, dass er von seiner drohenden Gelb-Sperre wusste, "aber der Stöger hat es mir nicht so leicht gemacht. Deswegen bin ich raus." Natürlich tue es ihm "weh, ein schönes Spiel in der Allianz-Arena" zu verpassen, aber Bittencourt verwies auch darauf, dass er nicht zum ersten Mal in seiner Karriere wegen einer Gelbsperre pausieren muss.

drm

Bilder zur Partie VfL Bochum gegen Werder Bremen