2. Liga

Blau-Weiß Linz legt vollen Fokus auf die verbleibenden drei Spiele

Nach Sieg über St. Pölten

Blau-Weiß Linz legt vollen Fokus auf die verbleibenden drei Spiele

Blau-Weiß Linz feierte eine verdienten Sieg in der NV Arena.

Blau-Weiß Linz feierte eine verdienten Sieg in der NV Arena. GEPA pictures

Über 5.000 Zuschaher sahen am Freitagabend das Topspiel der 2. Liga. Leader SKN St. Pölten empfing zu Hause den Zweiten Blau-Weiß Linz und musste sich am Ende mit 0:2 geschlagen geben. Damit überholten die Oberösterreicher den SKN und führen jetzt drei Spieltage vor Schluss die Tabelle an.

2. Liga - 27. Spieltag

Die Mannschaft von Stephan Helm fand zu Beginn nicht ins Spiel, schon in der ersten Minute setzte Matthias Seidl einen Freistoß an die Latte. Eine von zahlreichen Chancen der Linzer in der Anfangsphase. "Es ist daran gescheitert, dass wir die ersten 25 Minuten viel zu viel Respekt hatten. Die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, haben eigentlich gut funktioniert. Wir wussten, dass Blau-Weiß mit ihren langen Bällen viel Druck auf den Strafraum aufbauen will. Das haben wir aber super verteidigt, mit unserer Block-Mentalität. Und dann haben wir unsere Konterchancen, da musst du eine fertig spielen und dann gehst du 1:0 in Führung“, analysierte SKN-Coach Helm die Partie und meinte weiter: "Und dann geht der Spielplan gegen eine wirklich enorm starke Mannschaft auf. Das muss man einfach so sagen. Die ist vorne in der Spitze brutalst klinisch in allen Aktionen.“

Der Spielplan ging aber nicht auf. In der 24. Minute leistete sich der sonst so starke St. Pöltner Goalie Franz Stolz zwei grobe Schnitzer innerhalb von nur wenigen Sekunden, die aber noch unbestraft blieben. Sein Trainer machte ihm danach aber keinen Vorwurf: "Beim Franz muss man auch festhalten, dass er auch wirklich über die Saison hinweg für mich fast permanent Top-Performer war innerhalb der Mannschaft. Er kann nicht die vielen guten Sachen machen, wenn nicht auch einmal etwas passieren darf. Somit ist das part of the game.“

Ronivaldo mit Traumtor

Kurz danach klingelte es aber im Tor der St. Pöltner. Tobias Koch traf zur verdienten Führung für die Linzer. Mit dem 1:0 ging es dann auch in die Pause. Die zweite Halbzeit gestaltete sich ausgeglichener, für Stimmung sorgten die zahlreich mitgereisten Fans des Auswärtsteams. "Eine Bestätigung der Arbeit, dass so viele Linzer mitreisen und so eine Stimmung machen. Ich glaube, dass man heute schon davon sprechen kann, dass das der 12. Mann war. Jeder Zweikampf in der zweiten Halbzeit wurde gefeiert. Das hat der Mannschaft schon sehr geholfen, die Müdigkeit zu überbrücken. Großes Lob an die Zuschauer“, freute sich Linz-Trainer Gerhard Scheiblehner über die Unterstützung der eigenen Anhänger.

Für die endgültige Entscheidung im Spiel sorgte dann Goalgetter Ronivaldo mit einem Traumtor in der Nachspielzeit. Aus gut 40 Metern überlupfte er Tormann Stolz und traf zum 2:0-Endstand. "Ich habe gesehen, dass der Tormann immer vorne war und da habe ich mir gedacht, wenn sie einen Fehler machen, dann schieße ich direkt. Nicht denken, sondern einfach schießen. Dann habe ich Gott sei Dank getroffen“, kommentierte der Torschütze seinen Entscheidungstreffer.

Salzburg oder Sturm? Das Restprogramm im Meisterschaftsrennen

Der SKN rangiert damit drei Spieltag vor dem Saisonende zwei Punkte hinter Blau-Weiß Linz auf Tabellenplatz zwei, dahinter folgt mit fünf Punkten Rückstand auf die Spitze, aber einem Spiel weniger, der GAK. Weder beim SKN noch bei den Linzer will man aber von einer Vorentscheidung sprechen. St. Pölten-Verteidiger David Riegler gab sich nach dem Spiel kämpferisch: "Wir sind eine junge Truppe und haben bei weitem nicht die Erfahrung von Blau-Weiß Linz oder dem GAK. Wir haben in dieser Saison aber richtig gut gearbeitet. Es sind noch drei Spiele. Es ist noch nicht vorbei."

Gäste-Coach Scheiblehner war mit seinem Team nach diesem wichtigen Sieg natürlich zufrieden. "Ich denke, dass es von beiden Mannschaften eine hohe Intensität gab. Erste Halbzeit waren wir, denke ich, schon feldüberlegen, haben viele Chancen vorgefunden, aber leider nur ein Tor erzielt. In der zweiten Halbzeit hat St. Pölten dann gezeigt, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Wir haben dann schon mit viel Zusammenarbeit und Teamgeist verteidigen müssen“, freute sich der 46-Jährige letztendlich aber über einen hart erarbeiteten Dreier. Dennoch warnt er: "Am Ende freuen wir uns, aber wir wissen, dass noch harte Arbeit vor uns liegt. Nur dann, wenn wir die restlichen drei Spiele erfolgreich absolvieren, zählt dieser Sieg auch etwas."

Raphael Greiml