Bundesliga (D)

Bochumer Härtefälle und grünes Licht für Zoller

Respekt vor Leverkusens Tempo und Offensivkraft

Bochumer Härtefälle und grünes Licht für Zoller

Nach Kreuzbandriss zurück auf dem Platz: Simon Zoller.

Nach Kreuzbandriss zurück auf dem Platz: Simon Zoller. IMAGO/RHR-Foto

Jürgen Locadia muss wegen Hüftbeschwerden passen, auch Christopher Antwi-Adjei steht am Wochenende nicht zur Verfügung. Ansonsten sind 23 Feldspieler einsatzbereit, "das", so Trainer Thomas Reis, "ist die Qual der Wahl, und es wird natürlich Härtefälle geben. Aber ich bin ja froh, dass ich so viele Möglichkeiten habe."

Es gilt unter anderem, die Werkself nicht ins Spiel kommen zu lassen und sich gegen die erwartete Offensivpower des Tabellendritten zu behaupten. "Leverkusen hat noch mal ein höheres Niveau erreicht, bringt eine Menge Dynamik und Schnelligkeit mit. Das ist schon eine Riesenqualität", so Reis voller Respekt.

Seine Vorgabe: "Wir müssen Leverkusen bearbeiten und ihnen wenig Spielraum lassen", sagt Reis, der im Mittelfeld vermutlich weiter auf ein 4-2-3-1 setzen und den zuletzt im defensiven Mittelfeld überzeugenden Kostas Stafylidis im Team belassen wird.

Das erwartete Leverkusener Tempo in der Offensive würde dafür sprechen, dass Armel Bella Kotchap nach seiner Gelbsperre wieder ins Team kommt, obwohl Erhan Masovic als solider Vertreter durchaus überzeugte. Dann würde Reis dem im Aufstiegsjahr bewährten und auch in der Rückrunde überzeugenden Innenverteidiger-Duo mit Maxim Leitsch und eben Bella Kotchap vertrauen, zwei Youngstern also aus dem eigenen Talentwerk.

"Beide haben etwas Anlauf in der Bundesliga gebraucht, Armel etwas mehr. Aber beide haben sich auch toll entwickelt und ein sehr gutes Niveau erreicht", lobt Reis.

Zoller kehrt in den Spieltagskader zurück

Die wichtigste Personalfrage vor dem ersten Heimspiel an der Castroper Straße nach dem wegen des Becherwurfs abgebrochenen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach betrifft aber zweifellos Simon Zoller. "Medial", sagt Reis schmunzelnd, "wurde ja alles schon länger vorbereitet für seine Rückkehr."

In der Tat war es in den letzten Tagen und sogar Wochen rund um den VfL ein großes Thema, wann der erfahrene Torjäger nach seinem im September erlittenen Kreuzbandriss ins Team zurückkehrt. Gegen Leverkusen dürfte es soweit sein, nachdem auch in der abgelaufenen Trainingswoche keine Beschwerden auftraten.

"Es spricht nichts gegen, dass er im Spieltagskader dabei ist", bestätigt Reis. "Er macht einen sehr guten Eindruck und geht ohne Angst in die Zweikämpfe." In der ersten Phase der Saison vor seiner schweren Verletzung hatte Zoller in vier Spielen bereits zwei Tore erzielt, zuvor war er im Aufstiegsjahr mit 15 Treffern neben Robert Zulj bester Bochumer Torschütze gewesen. Mit seiner Rückkehr wird die Bochumer Offensive noch einmal schwerer auszurechnen sein.

Insgesamt 80 Einsätze hat der 30-Jährige bisher in der Bundesliga bestritten, 119 in der 2. Liga. Kurz vor seiner Verletzung hatte Zoller seinen Vertrag in Bochum vorzeitig bis 2024 verlängert.

Oliver Bitter

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