"So kann es weiter gehen", meinte er, inklusive Interviews und Feier mit den Fans: "Es war schon aufregend auf dem Zaun", so Brandt, der bekannte: "Ich hatte ein bisschen Angst, da runter zu fallen." Aber für ihn war es Ehrensache, mit den Fans zu feiern: "Nach dem Spiel konnte mich nichts mehr aufhalten. Das war ein Tag wie gemalt."
Julian Brandt - unbekümmert, zielstrebig. Auf dem Platz und auch daneben. Ein Teenager, der Rückschläge verkraften kann. Als er im Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern die eine oder andere Schusschance vergab, da hörte er sich die Kritik an und brachte in der Folge Verständnis dafür auf, aus Gründen der Schonung weniger Spielanteile zu bekommen.
Doch wenn er dann reinkam – ob in Köln oder nun gegen die Bayern - nutzte er die Möglichkeiten, die ihm offeriert wurden. "Ich habe mich besonders für ihn gefreut. Er hat die Motivation so auf den Platz gebracht, obwohl er an seinem Geburtstag nicht von Anfang an gespielt hat", lobte Trainer Roger Schmidt und zog einen direkten Vergleich zum Spiel am Samstag und dem Viertelfinale: "Es war heute fast die gleiche Schussposition wie damals. Im Pokal war der Tank leer, diesmal war er voll!"
Was der Trainer meinte: Im Pokal landete die Kugel auf der Tribüne, nun im kurzen Eck des Münchner Tors. Am kommenden Samstag wird Brandt (Rudi Völler: "Man vergisst oft, dass er erst 19 Jahre alt ist. Da ist noch eine Menge Luft nach oben.") mal wieder beginnen dürfen.
Oder müssen? Denn sein Vorlagengeber vom Samstag, Karim Bellarabi, fehlt gelbgesperrt. Dessen 60-Meter-Sprint entblößte die Bayern-Abwehr komplett, schließlich hatte der Nationalspieler noch das Auge für den gestarteten Brandt - ein Top-Konter und das achte Joker-Tor für Bayer. Mehr erzielte kein Bundesligist. Aber die haben auch keinen Julian Brandt.