Bei den Brasilianern kehrten Aldair und Cesar Sampaio für Goncalves und Denilson in die Mannschaft zurück. Chiles Trainer Acosta mußte die gesperrten Parraguez, Rojas und Villarroel durch Mi. Ramirez, Aros und Cornejo ersetzen. Der Außenseiter ergriff zu Beginn die Initiative gegen ein nervöses Brasilien. Auch nach dem ersten Tor blieb der Weltmeister gehemmt. In der Offensive blieb vieles Stückwerk. Zwischen Mittelfeld und Abwehr tat sich ein großes Loch auf. Der Respekt vor dem Sturmduo Salas/Zamorano war so groß, daß von hinten nicht nachgerückt wurde. Erst das 2:0 brachte Sicherheit in die Aktionen. Auf der anderen Seite hatten die Chilenen noch größeren Respekt. Da sich das Mittelfeld weit zurückzog, waren die Stürmer vorne isoliert und standen auf verlorenem Posten. Einzige Verbindungsstation war in der ersten Hälfte der überforderte Sierra. Nach der Pause erging es Estay lange Zeit ähnlich. Das in der Vorrunde so starke Flügelspiel wurde viel zu wenig genutzt, da beide Außenbahnen zu defensiv eingestellt waren. Erst ab der 65. Minute machte Chile auf und es entwickelte sich ein offenes Spiel, bei dem Brasilien unter Leitung von Leonardo mit herrlichem Kombinationsspiel die Räume nutzte, nicht jedoch die Torchancen. Aus Paris berichtet Manfred Münchrath