Neymar geht nach zwölf Minuten vom Platz
Das 101. Länderspiel des brasilianischen Superstars stand unter keinem guten Stern. Nach einem Sprint in der elften Minute fasste sich Neymar mit schmerzverzerrtem Gesicht an den linken Oberschenkel. Kurz darauf war der Arbeitstag für den 27-Jährigen beendet. Ob es sich bei der Auswechslung um eine reine Vorsichtsmaßnahme handelte - Neymar laborierte zuletzt mehrere Monate an einem Bänderanriss im Sprunggelenk - oder ob mehr hinter der besorgten Miene des Offensivkünstlers steckt, werden weitere Untersuchungen ergeben.
Und auch sportlich hatte die Mannschaft von Nationalcoach Tite wenig zu feiern. Zwar erarbeitete sich der Favorit von Beginn an eine gewisse Überlegenheit, im entscheidenden Drittel fehlte aber die Kreativität. Meist operierten die Südamerikaner mit hohen Bällen - zunächst ohne Erfolg. Daran änderte auch Bayerns neuer Spielmacher Coutinho nach seiner Einwechslung (kam für Neymar ins Spiel) erst einmal nichts.
Casemiro kontert Aribos Solo
Im Gegenteil: Die Hintermannschaft um Kapitän Dani Alves zeigte sich immer wieder nachlässig und wurde schließlich dafür bestraft. Fast mühelos dribbelte sich Aribo nach einem sehenswerten Antritt durch den gegnerischen Strafraum und schob aus wenigen Metern lässig zum 1:0 (35.) ein.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Brasilien den Druck deutlich. Angeführt von den beiden Einwechselspielern Coutinho und Richarlison erarbeiteten sich der amtierende Sieger der Copa America mehrere Großchancen. Doch keiner der hochgehandelten Offensivkräfte sollte zum Erfolg kommen. Zum Ausgleich kam die Seleção durch einen Standard: Casemiro stand nach einem Marquinhos-Lattenkopfball goldrichtig und traf zum 1:1 (48.). Da die angesprochenen Richarlison (73.) und Coutinho (86.) im Anschluss aus wenigen Metern frei vor dem Tor vergaben, blieb es, am Ende etwas schmeichelhaft für den zweimaligen Afrikameister Nigeria, beim Unentschieden.