Kamory Doumbia von Stade Brest hat mit einem Viererpack innerhalb von nur 25 Minuten Ligue-1-Geschichte geschrieben. Schneller als der 20-Jährige, der beim 4:0 (4:0) gegen den Bretagne-Rivalen FC Lorient gleich viermal zuschlug, war in Frankreichs Eliteklasse noch keiner. Zwischen der 22. Minute und der Nachspielzeit des ersten Durchgangs (45.+2) zerlegte er Lorient praktisch in seine Einzelteile.
In der Geschichte der Ligue 1 hatte bislang einzig Edinson Cavani viermal in der ersten Spielhälfte getroffen - in der Saison 2016/17 beim 6:0 gegen SM Caen. Doch selbst der damalige Torjäger von Paris St. Germain brauchte für sein Kunststück 33 Minuten. Der schnellste Viererpack in der Liga steht - wie sollte es anders sein - bei Superstar Kylian Mbappé in den Büchern. Der Nationalstürmer traf 2018/19 beim 5:0 über Olympique Lyon nach der Pause in nicht einmal 14 Minuten gleich viermal.
Von Reims ausgeliehen
Kurios am Mittwochabend: Bislang war Doumbia, der von Stade Reims ausgeliehene Nationalspieler Malis, nicht unbedingt für Tore bekannt. In zweieinhalb Jahren in Frankreichs Eliteliga absolvierte Doumbia bis dato 45 Spiele, schoss dabei fünf Tore und flog überwiegend unter dem Radar.
Der klare Heimsieg über Kellerkind Lorient verlieh am Mittwoch indes einer starken Saison von Stade Brest weiter Ausdruck. Der Klub, der 2019/20 in die Ligue 1 zurückkehrte und für den auch schon Franck Ribery und Claude Makelele spielten, belegt zur kurzen Winterpause einen beachtlichen vierten Rang in Frankreichs Oberhaus - nur PSG, Nizza und Monaco stehen besser da.
Lewandowski war schneller - Auch Icardi und Solskjaer glänzten
Vom Fabelrekord von Robert Lewandowski war Doumbia indes noch ein gutes Stück entfernt. Dem polnischen Superstar waren im Jahr 2015 beim 5:1 von Bayern München gegen den VfL Wolfsburg fünf Tore in 8:59 Minuten gelungen. Seinen vierten Treffer erzielte er damals nach 5:42 Minuten. Unerreichte Marken in der Bundesliga.
Zum Vergleich noch Unvergessenes aus anderen europäischen Top-Ligen. Mbappé führt wie oben erwähnt die Ligue 1 an. In der Premier League erzielte Ole Gunnar Solskjaer 1998/99 für Manchester United beim 8:1-Kantersieg in Nottingham binnen zehn Minuten gleich vier Tore. Der Norweger war zwischen der 80. und 90. Minute für das 5:1 bis 8:1 verantwortlich.
In Spaniens Beletage benötigte Alberto Bueno zuletzt am 28. Februar 2015 für Rayo Vallecano schmale 15 Minuten (23, 32, 33, 38) beim 4:2 gegen UD Levante. In Italiens Serie A führt Mauro Icardi mit 21 Minuten für vier Tore (30, 31, 44, 51) - erzielt am 18. März 2018 für Inter Mailand bei einem 5:0 bei Sampdoria Genua.