Der FC Everton reiste als klarer Außenseiter nach Brighton. Sieben Spiele in Folge hatten die Toffees nicht gewonnen und waren so auf den vorletzten Tabellenplatz gerutscht. Die Gastgeber schlugen dagegen zuletzt sogar Manchester United mit 1:0 und stecken im Saisonendspurt im Rennen um die internationalen Plätze.
Doch es waren die Toffees, die den perfekten Start erwischten. Coach Sean Dyche, der im Vergleich zum 2:2 gegen Leicester Mina und Patterson für Keane und Coleman brachte, hatte schon nach etwas mehr als 30 Sekunden Grund zum Jubel. Die Gastgeber verloren den Ball nach dem Anstoß und waren defensiv unsortiert. Calvert-Lewin bediente Doucouré, der zum 1:0 einschieben konnte (1.).
Roberto de Zerbi setzte bei den Seagulls wieder auf die beiden deutschen Groß und Undav. Sie begannen für Gilmour und Enciso. Wirkung zeigte das aber nicht. Brighton hatte zwar das deutliche optische Übergewicht, zunächst aber große Probleme, sich Chancen zu erspielen. Bei eigenen Ballverlsuten stimmte es auch in der Defensive nur selten.
Premier League, 35. Spieltag
Brighton lässt sich immer wieder auskontern
Das nutzte Everton eiskalt aus. McNeils Abschluss nach einem Konter wehrten Dunk und Webster im Verbund noch ab (26.), doch kurz darauf war es wieder Doucouré der einen schnellen Gegenstoß selbst einleitete und nach McNeils Flanke mit seinem Volley zum 2:0 veredelte (29.).
Und es kam noch dicker für Brighton: Wieder war es ein Konter, der zu McNeils flacher Hereingabe führte. Die erwischte Keeper Steele unglücklich mit dem Fuß und traf so das eigene Tor (35.). Kurz vor der Pause hatte Gilmour aus zehn Metern sogar frei die Chance auf das Vierte, doch Dunks Wade rettete (45.+3).
de Zerbi reagierte erwartungsgemäß und brachte gleich vier Neue in der Pause. Colwill, March, Enciso und Ferguson ersetzten Webster, Buonanotte, Undav und Welbeck. Das zeigte Wirkung. March verpasste den schnellen Anschluss allerdings, Pickford parierte (49.).
Pickford und das Aluminium retten
Everton konzentrierte sich nur noch auf die Defensive und befand sich im Dauerdruck der Seagulls. Das einzige Manko bei den Gastgebern: Der Anschlusstreffer wollte nicht fallen. Pickford lenkte zunächst einen Kopfball von Ferguson an den Pfosten (59.) und kurz darauf dessen Schuss an die Latte (66.). Nach der anschließenden Ecke köpfte auch Mac Allister nur an den Querbalken (66.).
Aus dem absoluten Nichts klingelte es plötzlich auf der Gegenseite. Mit der ersten Aktion in der gegnerischen Hälfte nach dem Seitenwechsel schraubte McNeil endgültig den Deckel auf dieses Spiel (76.). Brighton fand zwar die schnelle Antwort, als Mitomas Pfostentreffer vom am Boden liegenden Mac Allister ins Tor sprang (79.), zu mehr sollte es aber Dank eines überragenden Pickfords, der nochmals gegen Ferguson rettete (89.), nicht reichen.
Stattdessen unterstrich McNeil in der Schlussminute seinen Anspruch auf den "Man of the Match"-Award und erzielte nach seinen zwei Vorlagen auch noch seinen zweiten Treffer zum 5:1-Endstand. Damit springen die Toffees zwei Punkte über die Abstiegsränge. Brighton bleibt derweil zwei Zähler hinter Tottenham und sieben hinter Liverpool auf Platz sieben, hat aber zwei Spiele weniger absolviert.
Auf beide Teams warten nun echte Brocken: Brighton ist am Sonntag (17.30 Uhr) zu Gast beim FC Arsenal, Everton empfängt zuvor (15 Uhr) Spitzenreiter Manchester City.