Weltklasse:
keiner
Internationale Klasse:
Odilon Kossounou
Binnen einen Jahres, speziell in den vergangenen Monaten, hat sich Kossounou vom wechselwilligen Reservisten zum nicht mehr aus der Startelf wegzudenkenden Leistungsträger verwandelt. Sein Notenschnitt von 2,39 ist auf seiner Position der beste der Liga. Verteidigen konnte Kossounou schon in den vergangenen Jahren. Doch diese Saison ist sein Spiel um einige Komponenten reicher geworden. Der 22-jährige Ivorer passt mutig in die Tiefe, rückt im Kombinationsspiel immer wieder bis an den gegnerischen Strafraum vor und verleiht Bayers Spieleröffnung, die vor Jahresfrist noch einzig am besten Aufbauspieler Edmond Tapsoba hing, mehr Variabilität.
Jonathan Tah
Der wuchtige Abwehrchef (1,95 Meter, 97 Kilo) der Leverkusener hat seine Entwicklung aus der ersten Jahreshälfte, an deren Ende er sich im Sommer nur knapp hinter Matthijs de Ligt in der Rangliste einordnen musste, bestätigt und sicherte sich erneut den zweiten Rang. Der 27 Jahre alte Organisator des Bayer-Verbunds ist absoluter Führungsspieler, zuverlässig, hat mit 94,4 Prozent angekommener Pässe die beste Quote der Liga und sitz Kossounou in puncto Notenschnitt (2,43) direkt im Nacken.
Dayot Upamecano
Die Bayern-Experten in der kicker-Redaktion hat der Franzose positiv überrascht. Im Sommer vermuteten nicht wenige, dass Upamecano nnach einem schwachen ersten Halbjahr 2023 im Konkurrenzkampf mit Matthijs de Ligt und Neuzugang Min-Jae Kim um die zwei Plätze im Abwehrzentrum am ehesten den Kürzeren zieht. Doch im Gegensatz zu früher agierte der Stammspieler von Les Bleus mit deutlich weniger Fehlern und absolut zuverlässig - das 1:5 bei Eintracht Frankfurt ausgenommen.
Edmond Tapsoba
Der 24 Jahre alte Nationalspieler Burkina Fasos ist das Paradebeispiel eines modernen Innenverteidigers mit großen Stärken im Spielaufbau. Im Vergleich zu seinen beiden Mitspielern in Leverkusen fällt Tapsoba leicht ab, da er einige nicht komplett überzeugende Auftritte zeigte. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau.
Nationale Klasse
Mohamed Simakan
Ruhig, abgeklärt, zweikampfstark, guter Spielaufbau - der 23-Jährige bringt alles mit. Der Franzose hat in Abwesenheit des verletzten Willi Orban nochmal einen klaren Sprung zum absoluten Leistungsträger gemacht.
Waldemar Anton
Der Chef der Stuttgarter Abwehr klopft nach diesem Halbjahr nicht zu Unrecht an die Tür zur Nationalmannschaft. Mit seiner Zweikampfstärke, seinem guten Passspiel und seinem Tempo trägt Anton maßgeblich zum Höhenflug des VfB bei.
Mats Hummels
Der inzwischen 35-jährige Hummels trumpfte in der Königsklasse groß auf, überragend seine Leistung beim 3:1 bei Milan. In der Liga mit Höhen und Tiefen: Im Abwehrverbund immer noch sehr stark, doch in den Laufduellen macht sich sein Tempodefizit bemerkbar.
Robin Koch
Koch hat die geforderte Führungsrolle im Abwehrzentrum der Eintracht auf Anhieb übernommen und maßgeblichen Anteil an der Stabilität. Bitter: Eine Wadenverletzung im November verhinderte sein DFB-Comeback.
Willian Pacho
Etwas überraschend trumpft der aus Belgien gekommene Pacho an Kochs Seite bei den Frankfurtern auf Anhieb auf. Enorm zweikampf- und kopfballstark, mit gutem Stellungsspiel und Spielaufbau. Der 22-Jährige könnte schon in naher Zukunft den Schritt zu einem Top-Klub machen.
Lukas Klostermann
Bei Klostermann weiß man in Leipzig, was man bekommt: Sehr stabil und zuverlässig, was seine Defensivleistung angeht. Der begnadete Spieleröffner wird er in dieser Karriere aber nicht mehr.
Min-Jae Kim
Er hat noch etwas Luft bis zu seiner aus der Serie A gekannten Klasse. Im Grunde aber nachvollziehbar: Statt in der Sommerpause zu entspannen, musste der 27-Jährige in seinem Heimatland Südkorea den Militärdienst ableisten. Ohne Pause ging es dann in München weiter, wo ihm bisher noch die Konstanz in seinen Leistungen fehlt. Es gab Tage, wie beim 3:0 über den VfB Stuttgart, da spielt er auf Weltklasseniveau. Es gab aber auch die Spiele wie in Frankfurt und beim Pokal-Aus in Saarbrücken, bei denen auch Kim baden ging.
Dan-Axel Zagadou
In der Luft ist der Franzose nicht zu stoppen, dazu kommt ein sehr guter Aufbau. Ein kleines Problem: Der Stuttgarter neigt dazu, seine Rolle immer mal wieder etwas zu offensiv zu interpretierten.
Keven Schlotterbeck
Seinem Bruder Nico hat in diesem Halbjahr die Konstanz gefehlt. Keven Schlotterbeck hingegen hat in Bochum seine Chance bekommen, diese eindrucksvoll genutzt und als kommunikativer und robuster Abwehrchef überzeugt.
Matthias Ginter
Der 29-Jährige spielte nicht so dominant wie im vorangegangenen Halbjahr. Dennoch ist er der unangefochtene Stabilisator der Freiburger Hintermannschaft. Unglücklich: Sein Eigentor im letzten Spiel des Jahres in Heidenheim (2:3).
Kevin Vogt
Der Hoffenheimer ist kein gelernter Innenverteidiger und interpretiert die Position auch nicht so. Er spielt seine Ruhe am Ball und seine gute Spieleröffnung aus. Erstaunlicherweise in dieser Saison häufig rechts und nicht zentral in der Dreierkette platziert, wurde er häufiger in Zweikämpfe verwickelt als ihm lieb sein kann.
Castello Lukeba
Mit dem 21-Jährigen hat RB ein großes Talent in den Reihen. Nach der Verletzung von Willi Orban hat der aus Lyon gekommene Franzose überraschend schnell Fuß gefasst. Naturgemäß unterliegt er aufgrund seines Alters und der begrenzten Erfahrung noch Leistungsschwankungen.
Wer warum fehlt
Matthijs de Ligt
Der Ranglistengewinner des Sommers verletzte sich im Juni bei der Nationalelf, verpasste Teile der Vorbereitung und musste sich bei den Bayern erstmal hinten einordnen. Eine beim Pokal-Aus in Saarbrücken erlittene Knieverletzung machte das gebrauchte Halbjahr perfekt.
Ozan Kabak
Der Hoffenheimer bringt nach wie vor alles mit, um in der Rangliste zu erscheinen, hat sich aber mit wiederholt krassen Patzern (Elfmeter in Gladbach, kurioser Fehlpass zuletzt gegen Darmstadt) aus der Wertung katapultiert. Es fehlt an Konstanz.