Bundesliga (D)

BVB und Dede gehen getrennte Wege

Dortmund: Brasilianer geht nach 13 Jahren

BVB und Dede gehen getrennte Wege

13 gemeinsame Jahre gehen zu Ende: BVB-Sportdirektor Michael Zorc und der zum Saisonende scheidende Dede.

13 gemeinsame Jahre gehen zu Ende: BVB-Sportdirektor Michael Zorc und der zum Saisonende scheidende Dede. picture alliance

Im Sommer 1998 wechselte der damals 20-jährige Dede von Atletico Mineiro zu Borussia Dortmund. Ursprünglich plante der Linksverteidiger, nur seinen ersten Dreijahresvertrag zu erfüllen, danach so der Plan, würde er das ferne und kalte Deutschland wieder verlassen.

Weit gefehlt. Dede avancierte zum Dauerbrenner und Publikumsliebling im Westfalenstadion. Lange Jahre beackerte er mit vollem Einsatz die linke Seite der Schwarz-Gelben, unterschrieb einen neuen Vertrag nach dem anderen.

Dabei hätte Leonardo de Deus Santos, wie Dede mit Geburtsnamen heißt, Dortmund auch verlassen können. Denn Angebote für den flinken Brasilianer gab es genug, einige davon waren auch besser dotiert. Doch 13 Jahre lang blieb er "seinem" Verein treu. Deutschland, so Dede, sei mittlerweile so etwas wie seine Heimat, besonders Dortmund und die Borussia ist ihm ans Herz gewachsen.

Doch Dede lernte auch die Schattenseiten des Profidaseins kennen. In den letzten Jahren warfen ihn etliche Verletzungen zurück. Die Misere begann am ersten Spieltag der Saison 2008/09, als er sich einen Kreuzbandriss zuzog. Eine Spielzeit später setzte ihn zunächst ein Kieferbruch außer Gefecht. Kaum hatte er sich wieder zurückgekämpft, folgte am zwölften Spieltag eine neue Knieverletzung.

Und BVB-Coach Jürgen Klopp vertraute auf den damals kaum bekannten Marcel Schmelzer als Vertreter Dedes. Bekanntlich löste Schmelzer seine Aufgabe mit Bravour, eroberte sich bei den Westfalen den Stammplatz auf links und stieg mittlerweile zum Nationalspieler auf.

Leidtragender war Dede. Obwohl sich der 32-Jährige immer wieder im Training anbot, gab es an Schmelzer kein Vorbeikommen. Eine frustrierende Situation für Dede, der seine Karriere nicht auf der Bank beenden wolle, sondern "noch ein bis zwei Jahre spielen" will.

"Es fällt mir sehr, sehr schwer, den Verein zu verlassen. Eigentlich wollte ich meine Karriere hier in Dortmund beenden"

Dede

Ein Abschied war die einzige Lösung. Allerdings kein normaler. Beide Seiten hatten nur lobende Worte füreinander übrig, sichtlich bewegt saßen Dede sowie Sportdirektor Michael Zorc am Dienstag auf dem Podium, als sie die Trennung verkündeten. Zorc verbindet mit Dede eine besondere Geschichte, denn der Transfer Dedes im Jahr 1998 war einer der ersten Amtshandlungen des damaligen Manager-Novizen.

"Es fällt mir sehr, sehr schwer, den Verein zu verlassen. Eigentlich wollte ich meine Karriere hier in Dortmund beenden", sagte Dede mit Tränen in den Augen. Nun aber werden sich nach dem Ende dieser Saison und bisher 319 Bundesligaspielen und zwölf Toren die Wege trennen. Dede wurde mit den Dortmundern im Jahr 2002 deutscher Meister und stand im gleichen Jahr im UEFA-Cup-Finale (2:3 gegen Feyenoord Rotterdam). Im Jahr 2008 gewann er zudem den Supercup.

Wohin der Weg Dedes führt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Durchaus möglich, dass Dede seine Karriere in Deutschland fortsetzen wird. Und so wieder ins Westfalenstadion zurückkehren könnte. Dann allerdings nicht in den Farben Schwarz-Gelb.