Schon am Mittwoch fiel in der Beratung des Trainerstabs über den Kader und die letzten Vorbereitungen für die wegweisenden EM-Qualifikationsspiele die Entscheidung, dass mit Can ein neues Gesicht im Kreis der A-Nationalmannschaft begrüßt werden darf. Der Mittelfeldspieler, der sich nach seinem Wechsel zum FC Liverpool vor zwei Jahren weiterentwickelt hat und dort zum Nachfolger von Steven Gerrard aufgebaut werden soll, war bislang für die deutsche U21 am Ball und nahm unter anderem an der U-21-EM in Tschechien teil.
Dort zeigte er allerdings Auftritte Licht und Schatten, startete gut ins Turnier, war aber im Halbfinale gegen Portugal (0:5) ebenso überfordert wie seine Kollegen.
Trotzdem scheint die Entwicklung des gebürtigen Frankfurters, der in der vergangenen Saison bei den Engländern vornehmlich als Außenverteidiger eingesetzt wurde, dem Bundestrainer zu imponieren. Der Ex-Leverkusener und Ex-Münchner könnte ein wichtiger Baustein für die Zukunft werden. "Wir müssen uns wieder ein bisschen neu erfinden", hatte Löw vor Kurzem gesagt, "weil der Fußball eine rasante Entwicklung nimmt."
Wer die Länderspielreise als dritter Torwart hinter Manuel Neuer und Ron-Robert Zieler antreten darf, ist noch nicht geklärt. Denkbar für die Nachfolge des 35-jährigen Roman Weidenfeller wäre Marc-André ter Stegen von Champions-League-Sieger FC Barcelona. Andere im Kandidatenkreis: Bernd Leno (Leverkusen), Timo Horn (Köln) und Kevin Trapp (Paris).