Fast auf den Tag genau zehn Jahre war es her, dass Celtic Glasgow letztmals ein Heimspiel in der Champions League gewinnen konnte. Am 22. Oktober 2013 hatten die Hoops ein 2:1 gegen Ajax Amsterdam gefeiert; seitdem gab es im ehrwürdigen Celtic Park höchstens noch Punkteteilungen zu sehen.
Griezmann kontert Celtics Traumstart
Daran wollten die Mannen von Brendan Rodgers, nach dem 4:0 gegen Heart of Midlothian unverändert aufgeboten, unbedingt etwas ändern und starteten gegen favorisierte Spanier traumhaft: Bereits in der vierten Minute kombinierten sich O'Riley und Furuhashi durch die gegnerische Hintermannschaft und stellten auf 1:0.
Die formstarken Gäste, in den letzten sechs Pflichtspielen in Serie siegreich, störten sich daran aber nicht. Geduldig spielten die Schützlinge Diego Simeones, der im Vergleich zum 3:0 gegen Celta Vigo vier Wechsel vorgenommen hatte, weiter. Der Dreierpacker besagten Siegs, Griezmann, sorgte für die erste gute Chance und traf den Pfosten (16.). Ärgerte sich der Franzose in dieser Situation noch über das Aluminium, dürfte er ihm kurz darauf dankbar gewesen sein. Denn vom anderen Pfosten sprang ihm ein von Hart parierter Strafstoß zurück vor die Füße und "Griezou" schob zum Ausgleich ein (25.).
Palma postwendend - Witsel im Abseits
Auf den verdienten Treffer folgte dann fast postwendend eine Antwort, kalt wie ein Windstoß in den Highlands: Molina konnte Maeda nicht folgen, Palma nahm dessen Hereingabe auf und wuchtete sie über den Innenpfosten in die Maschen (28.). Ein Treffer, der gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war, da Oblak gegen O'Rileys Distanzschuss parierte (36.) und Witsel beim vermeintlichen 2:2 knapp im Abseits stand (40.).
Champions League
Llorente belebt und legt auf
Auf den Rückstand reagierte Diego Simeone mit zwei Wechseln. Einer der beiden frischen Akteure war Llorente, dessen Hereinnahme sich sofort bemerkbar machte: Der Nationalspieler der Roja trieb das Leder durch den Halbraum und bediente mustergültig Morata, der ebenso stark einköpfte (53.) und wenig später an Hart scheiterte (59.). Llorente selbst machte es noch ein wenig knapper. Der Keeper der Gastgeber war bei seinem abgefälschten Abschluss schon geschlagen, doch der Ball landete am Außennetz (64.).
De Pauls Platzverweis bleibt folgenlos
Den Gastgebern war mit fortschreitender Spieldauer anzumerken, wie viele Körner sie im Spielverlauf gelassen hatten. Atletico war nun das dominante Team, kam aber selten zu so guten Möglichkeiten wie Correa, gegen den Hart die Führung der Rojiblancos verhinderte (77.) - und schwächte sich dann selber: Der wegen Meckerns vorbelastete de Paul kam mit einer Grätsche zu spät und unterband einen Konter. Dafür gab es Gelb-Rot (82.). Folgen hatte dieser Bärendienst aber keine. Völlig ausgelaugte Schotten brachten keinen nennenswerten Abschluss mehr zustande.
Für Celtic, das auch nach zehn Jahren weiter auf einen Heimsieg in der Champions League warten muss, geht es in der Scottish Premiership am Samstag um 16 Uhr bei Hibernian Edinburgh weiter. Atletico Madrid trifft am Sonntagabend um 21 Uhr vor heimischer Kulisse auf Deportivo Alaves. Auf internationaler Bühne treffen sich beide Kontrahenten am 7. November wieder. Um 21 Uhr kommt es zum Rückspiel im Metropolitano (LIVE! bei kicker).