Celtic-Coach Brendan Rodgers vertraute derselben Startformation wie beim 5:0 in der Scottish Premiership gegen Heart of Midlothian.
Leipzigs Trainer Ralf Rangnick stellte seine Elf nach dem 3:0 in der Liga bei Hertha BSC auf gleich fünf Positionen um: Für Gulacsi (nicht berücksichtigt), Konaté, Demme, Kampl (alle auf der Bank) und Werner (Zehenprellung) spielten Mvogo, Upamecano, Laimer, Ilsanker und Augustin von Beginn an.
Die Hausherren begannen mit hohem Pressing und konnten die ersten ernstzunehmenden Offensivbemühungen für sich verbuchen - wenn auch dabei keine klaren Chancen heraussprangen. Umso überraschender kam nach elf Minuten die Führung für die Schotten, die das Stadion bereits früh an den Rand der Ekstase brachte: Forrest sprintete nach einem schnell ausgeführten Freistoß mit hoher Geschwindigkeit in den Strafraum und legte einmal quer durch den Sechzehner auf Tierney, der völlig frei auf halblinks abzog. RB-Keeper Mvogo berührte den Flachschuss zwar noch, konnte ihn aber nicht entscheidend abwehren.
Leipziger Distanzversuche scheitern deutlich
Gruppe B, 4. Spieltag
Der Treffer sorgte bei beiden Teams für eine sichtliche Reaktion: Während sich RB zurückzog und immer wieder durch Fehler im Mittelfeld Raum zum Kontern bot, erhöhten die Gastgeber das Tempo deutlich. Vor allem der schnelle Forrest stellte den früh für den verletzten Saracchi eingewechselten Halstenberg immer wieder vor Probleme. Auch der quirlige Edouard sorgte mehrfach für Gefahr im RB-Strafraum, ohne die Führung bis zur Halbzeit jedoch ausbauen zu können. Leipzig versuchte sein Glück primär aus der Distanz, ohne einem Treffer wirklich nahe zu kommen.
Die zweite Hälfte begann mit der Riesenchance auf das 2:0 für Celtic: Sinclair konnte sich auf links im Laufduell durchsetzen, zögerte im Strafraum dann eigentlich zu lange gegen den herauslaufenden Mvogo, der den Ball jedoch nicht festhalten konnte. So landete die Kugel bei Christie, der zu überrascht war, um schnell abzuschließen. Schnell war er von Leipzigern umringt, die die Situation schließlich bereinigen konnten. Die Schotten verteidigten weiter gut und ließen wenig zu. RB fiel allerdings auch im zweiten Durchgang wenig Kreatives ein, stattdessen feuerte das Team von Ralf Rangnick weiter mit Vorliebe aus der zweiten Reihe: Sabitzer (68.), Cunha (71.) und Bruma (72.) verfehlten das Tor kurz hintereinander aber knapp.
Augustin gleicht aus, Celtic schlägt postwendend zurück
Gut zehn Minuten vor Schluss wurde es dann wild: Zunächst hatte Laimer auf der rechten Seite ganz viel Platz, schaute hoch und flankte dann maßgenau auf Augustin, der am Fünfmeterraum hochstieg und Gordon diesmal keine Chance ließ - 1:1. Doch Celtic zeigte sich keineswegs geknickt von dem Rückschlag: nur 13 Sekunden nach Wiederanpfiff lag der Ball nämlich schon wieder im Tor der Leipziger. Sinclair hatte Christie in den Strafraum geschickt, der bis zur Grundlinie ging und ohne zu schauen auf Edouard querlegte. Der Stürmer musste nur noch einschieben.
In der verbleibenden Zeit stürmten die Leipziger praktisch pausenlos gegen das Celticer Bollwerk an, Kampl scheiterte an der Latte (87.). Am Ende reichte es jedoch nicht mehr für RB, das damit in den verbleibenden beiden Partien der Gruppe B mächtig unter Druck steht. Celtic dagegen eröffnete sich mit dem Dreier wieder alle Möglichkeiten auf einen Einzug in die Zwischenrunde. Beide Teams haben jetzt sechs Punkte auf dem Konto, Leipzig steht jedoch aufgrund des direkten Vergleichs vor den Schotten.
Leipzig empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) in der Bundesliga Bayer Leverkusen. Celtic Glasgow muss am Sonntag (13 Uhr) in Schottland beim FC Livingston antreten. In der Europa League geht es für die beiden Teams am Donnerstag, den 29. November, weiter: Leipzig ist dann in Salzburg zu Gast, Celtic beim Schlusslicht in Trondheim (beide 18.55 Uhr).