Der sportliche Teil des Old Firm ist schnell abgehakt: In der 27. Minute brachte Odsonne Edouard den Celtic Park erstmals zum Beben, nach einem feinen Alleingang durch die gesamte gegnerische Hälfte behielt der Franzose vor Rangers-Keeper Allan McGregor die Nerven. Schon nach dem Führungstor brachen bei den Heimfans alle Dämme, an der Eckfahne jubelten neben dem Balljungen auch viele Celtic-Anhänger mit, die aufs Spielfeld gesprungen waren. Einen Stimmungsdämpfer gab es dann in Minute 63, in der Liverpool-Leihgabe Ryan Kent sich gegen drei Gegenspieler durchsetzte und mit einem satten Schuss ins linke untere Eck für das 1:1 sorgte. Das letzte Wort war aber noch nicht gesprochen: James Tavernier unterlief vier Minuten vor Schluss ein katastrophaler Fehlpass, nach dem Edouard perfekt für Kollege James Forrest auflegte - 2:1 (86.). Es folgte die völlige Ekstase.
Dringend zu erwähnen: Nach einer Roten Karte für Alfredo Morelos in der 31. Minute (Ellbogenschlag abseits des Balles gegen Scott Brown, der ihn zuvor provoziert hatte) spielten die starken Rangers von Trainer Steven Gerrard bis zur 75. Minute in Unterzahl. Dann humpelte Celtic-Verteidiger Dedryck Boyata verletzungsbedingt vom Platz. Weil Lennon zu dem Zeitpunkt schon dreimal gewechselt hatte, bestritt Celtic die Schlussphase der Partie ebenfalls mit nur zehn Spielern. Nach dem Abpfiff kam es zu tumultartigen Szenen zwischen beiden Teams, bei denen speziell Celtic-Keeper Scott Bain ordentlich mitmischte.
Morelos fällt erneut negativ auf
Rangers-Stürmer Morelos (wettbewerbsübergreifend fünf Platzverweise in dieser Saison!) war übrigens bereits im vergangenen Derby, das die Rangers im Dezember mit 1:0 gewannen, durch unsportliches Verhalten aufgefallen, kam aber ohne Verwarnung davon. Celtic monierte damals in einer öffentlichen Mitteilung, dass Morelos auch im Nachhinein nicht bestraft wurde. Der Schiedsrichter der damaligen Partie erhielt anschließend wegen anonymer Drohungen vorläufig Polizeischutz.