In der Startelf von Frank Lampard gab es nach dem 3:3 gegen den FC Southampton drei Rückkehrer in der Defensivabteilung: Thiago Silva (Brasilien) und James (England) waren zuletzt mit der Nationalmannschaft unterwegs gewesen, hatten deshalb in der Liga eine Pause bekommen und starteten nun für den etatmäßigen Kapitän Azpilicueta und Christensen. Neuzugang Mendy (Stade Rennes) war nach überstandener Verletzung zurück zwischen den Pfosten und verdrängte den fehlerbehafteten Kepa zurück auf die Bank. Davor setzte der Blues-Coach auf die bewährten Kräfte. Werner und Havertz feierten ihr CL-Debüt für Chelsea.
Sevillas Trainer Julen Lopetegui nahm im Vergleich zum 0:1 beim Granada vier Wechsel vor: Acuna, Gudelj, Ocampos und de Jong begannen für Escudero, Jordan, Munir und Carlos Fernandez.
Viel Einsatz, wenige Höhepunkte
Chelsea und Sevilla lieferten sich in den ersten 45 Minuten ein intensives Spiel auf hohem Niveau, dem es jedoch an gefährlichen Torraumszenen fehlte. Die Andalusier waren an der Stamford Bridge um Spielkontrolle bemüht, machten unter dem Strich aber nicht viel aus der optischen Überlegenheit. Es dauerte bis zur 18. Minute, ehe Mendy erstmals eingreifen musste: Der Blues-Keeper reagierte blitzschnell und verhinderte bei einem Kopfball von Gudelj, den Zouma entgegen die Laufrichtung seines Schlussmanns abgefälscht hatte, den Rückstand.
Nach rund einer halben Stunde nahm Chelsea ein wenig Fahrt auf, konnte aber zu keiner Zeit wirklich Gefahr entfachen. Sevillas Defensive wirkte gewohnt sattelfest und ließ einige vielversprechende Ansätze verpuffen. Dennoch offenbarten sich Werner zwei Abschlussmöglichkeiten im Strafraum, doch der deutsche Nationalspieler erwischte das Spielgerät bei beiden Versuchen nicht richtig (32./45.+2).
Chelsea beginnt stark, Jordan lässt aufhorchen
Die Gastgeber kamen mit ordentlich Feuer aus der Kabine, agierten mit deutlich mehr Zug zum Tor und verbuchten durch Zouma (48.), Werner (56.) und Chilwell (59.) erste Annäherungsversuche. Doch Chelsea verlor Stück für Stück den Faden, schaffte es nach starkem Beginn kaum noch kontrolliert in die gegnerische Hälfte. Sevilla hingegen brauchte ein wenig Zeit, um wieder auf Betriebstemperatur zu laufen, setzte dann aber das erste Ausrufezeichen im zweiten Spielabschnitt: Joker Jordan nahm eine Rakitic-Ecke von links mit vollem Risiko ab und feuerte die Direktabnahme aus 16 Metern nur hauchzart über den Querbalken (67.). Das wäre ein Kandidat für das Tor des Jahres gewesen …
Die Schlussphase stand symbolisch für den Großteil des Spiels - und verstrich ohne Highlights. So durften sich beide Mannschaften über einen Zähler zum Auftakt "freuen". Für Chelsea ist ein Spiel mit weißer Weste in der aktuellen Situation wohl ohnehin als Erfolg zu sehen, auch wenn man selbst keinen Treffer verbuchte. Sevilla, das unter dem Strich doch größere Spielanteile hatte, wird mit dem Remis womöglich etwas mehr hadern.
Für Chelsea geht es am Samstag um 18.30 Uhr (LIVE! bei kicker) in der Premier League bei Manchester United weiter, Sevilla ist zur gleichen Zeit zu Hause gegen SD Eibar gefordert.