Carlo Ancelotti nutzte nach dem souveränen Hinspielsieg die Möglichkeit, ein paar Stammkräfte zu schonen. So liefen gegenüber dem 3:1-Sieg in Blackpool in der Premier League Mikel und Anelka für Essien und Torres auf. Für David Luiz (nicht spielberechtigt) begann Ivanovic. Kopenhagens Trainer Stale Solbakken nominierte im Vergleich zur 0:2-Niederlage im Hinspiel Bengtsson und Vingaard für den zukünftigen Mainzer Pospech (Gelbsperre) und Santin (Bank).
"Es wäre dumm, wenn wir das Spiel nach dem 0:2 defensiv angehen würden", hatte Solbakken im Vorfeld gesagt. Und seine Schützlinge - die in gewöhnungsbedürftigen rosafarbenen Trikots spielten - versuchten zumindest, das offensive Vorhaben von Beginn an umzusetzen. Zum Teil wurde Chelsea schon früh gestört, die Gäste-Viererkette stand sehr hoch und spielte oft auf Abseits. Nur klappte das gegen die flinken Offensivakteure der Blues längst nicht immer, Lampard (3.) und Cole (8.) trafen bei den ersten guten Chancen nur das Außennetz. In Minute 18 schlenzte Zhirkov nach einer Traum-Kombination über Drogba und Cole Zentimeter links vorbei.
Kopenhagen hatte in Durchgang eins nur eine Tormöglichkeit, die hatte es aber in sich: N'Doye ließ mit einem 20-Meter-Freistoß den linken Pfosten erzittern (26.)! Chelsea konterte mit einem weiteren Zhirkov-Versuch, der knapp vorbeistrich (33.). Weil sich in der Folge hüben wie drüben zunehmend Fehler und Ungenauigkeiten einschlichen, tat sich bis zur Pause nichts mehr Nennenswertes.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Chelsea das Tempo wieder spürbar, das alles entscheidende Tor sollte ganz offensichtlich schnell her. Drogba drückte eine schöne Bosingwa-Flanke freistehend vorbei (48.), Mikel köpfte nach einer zweimal verlängerten Ecke an die Oberkante der Latte (51.), und Ramires verfehlte nach Anelkas Flanke den FCK-Kasten knapp (55.). Die Kopenhagener kamen trotz lautstarker Unterstützung ihres Anhangs kaum noch in die Nähe des gegnerischen Strafraums.
Nach und nach schwand beim dänischen Meister der letzte Glaube, dass an der Stamford Bridge noch eine Überraschung drin ist. Chelsea spielte mit dem Selbstbewusstsein eines Hinspiel-Siegers zunehmend wie im Training - mit der Folge, dass vorne bis zum Schluss die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte. Torres, der in Minute 68 eingewechselt wurde, war immerhin zweimal nah dran an seinem Premierentreffer im Chelsea-Trikot (69., 74.). Das verdiente Tor für die Hausherren blieb aus, die Blues jubelten nach Schlusspfiff trotzdem.
Pflicht erfüllt also, bei der Viertel- und Halbfinalauslosung am Freitag ist Chelsea mit im Topf. Zwei Tage später steht dann aber erst mal die Aufholjagd in der Premier League im Fokus: Manchester City gastiert in London. Kopenhagen hat seinen Ligatitel bereits so gut wie verteidigt, am Sonntag gastiert Bröndby IF im Parken.