Mit einem 3:1-Sieg bei Norwich City reagierte die Mannschaft von Thomas Tuchel sportlich am Donnerstag auf die Turbulenzen, als wäre nichts gewesen. Im ersten Heimspiel nach den Sanktionen gegen Noch-Besitzer Roman Abramovich und der Einschränkung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit hatte Chelsea am Sonntagnachmittag Newcastle zu Gast. Für die Heimspiele sind momentan nur noch Dauerkarten-Inhaber zugelassen.
Havertz' Gelbe Karte wird überprüft
Die Hausherren nahmen zu Beginn die Partie gleich in die Hand und hatten durch Christensen einen Abschluss (2.). Fortan gab es eine Phase, in der Chelsea zwar einiges an Ballbesitz verzeichnete, viele Chancen sprangen aber nicht raus, einzig Mount setzte einen Freistoß frech ans Außennetz (31.). Newcastle zeigte sich ab und an durchaus mutig in der Offensive, wie in Minute 34, als Burn nur knapp vorbeiköpfte.
Burn stand auch kurz später im Blickpunkt, denn nach einem Kopfballduell mit Havertz hatte er sich weh getan. Der Deutsche sah aufgrund eines Ellbogeneinsatzes völlig zu Recht die Gelbe Karte, es wurde vom VAR sogar überprüft, ob es ein rotwürdiges Foul vorlag (34.). Am Ende blieb es bei Gelb und einigen deutlichen Worten von Burn für Havertz, der damit gut bedient war, man hätte hier sicher auch Platzverweis geben können. Fußball wurde danach auch wieder gespielt, kurz vor dem Seitenwechsel prüfte Almiron mit seinem satten Abschluss Chelseas Keeper Mendy (45.+2) - anschließend ging es torlos in die Kabinen.
Auf Havertz ist Verlass
Nach dem Seitenwechsel war erneut Chelsea das bessere Team, von den Gästen war offensiv kaum mehr etwas zu sehen. Werner nahm den Ball zunächst in guter Lage nicht sauber mit (56.) und bekam dann einen Elfmeter nicht, da er vorher im Abseits stand (62.). Die Hausherren erhöhten nun den Druck, Havertz verpasste per Kopf die Führung (77.). Aber auf den Deutschen war wie in den vergangenen Wochen auch am Sonntag Verlass: Kurz vor dem Ende verarbeitete er im Strafraum einen Diagonalball von Jorginho überragend und setzte die Kugel aus kurzer Distanz in die Maschen (89). Es war der Sieg für Chelsea, der beinahe noch höher ausgefallen wäre, aber den Schuss von Havertz lenkte Newcastles Keeper Dubravka an die Latte (90.+4).
Am Ende war es für Chelsea der zweite Arbeitssieg binnen weniger Tage. Die Tuchel-Elf beweist damit, dass sie sich von den ganzen Umständen um das Team herum erst einmal nicht aus der Ruhe bringen lässt. Newcastles toller Lauf mit neun Ligaspielen ohne Niederlage endete somit in London.