Blitzstart Juve - Fehlschuss Ronaldo
Schier alle Objektive richteten sich zum Serie-A-Start 2018/19 auf Cristiano Ronaldo. Denn mit dieser Verpflichtung erhofft sich nicht nur Juventus Turin den Triumph in der Champions League sowie die achte Meisterschaft in Folge , ganz Italien will vom CR7-Hype profitieren.
Standesgemäß schlug der italienische Serienmeister dann auch direkt nach der anberaumten Schweigeminute zu Ehren der Brückeneinsturz-Opfer von Genua zu. Allerdings nicht durch den Superstar, sondern durch Khedira: Der deutsche Weltmeister von 2014 stand nach einer etwas glücklichen Kopfballvorlage von Kapitän Chiellini goldrichtig und schoss die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Tor (3.). Nach neun Treffern in der vergangenen Saison stieg der Mittelfeldmann somit zum ersten Torschützen der neuen Serie-A-Spielzeit auf.
Cristiano Ronaldo wäre in der 18. Minute beinahe der zweite gewesen, sein Abschluss zog allerdings haarscharf links am Gehäuse des 39-jährigen Schlussmannes Sorrentino vorbei. In dieser Phase übrigens war die Alte Dame gehörig am Drücker. Über ein 0:2 oder gar 0:3 hätte sich Chievo zu diesem Zeitpunkt nicht beschweren dürfen.
Zwei Schocker von Chievo
In der Folge aber verbesserten sich die Veronesen merklich, ließen defensiv nichts mehr anbrennen und setzten vorn vermehrt Nadelstiche. Die Folge war das überraschende 1:1: Nach einer sauberen Flanke aus dem linken Halbfeld vom ehemaligen Juve-Profi Giaccherini stieg der Ex-Nürnberger Stepinski hoch und traf per Kopf sauber unter die Latte zum Ausgleich (38.).
Doch nicht nur das: Kurz nach Wiederbeginn tanzte Giaccherini, zwischen 2011 und 2013 bei Juve angestellt und außerdem italienischer Nationalspieler (29 Einsätze), seinen Gegenspieler Joao Cancelo aus und sank nach Kontakt im Strafraum zu Boden. Den fälligen Strafstoß schnappte sich der Gefoulte selbst und verwandelte zum lautstark umjubelten 2:1 eiskalt ins linke Eck (56.).
Ein Highlight jagt das nächste
Mit den Hereinnahmen von Bernardeschi, Can und Mandzukic brachte Juve-Coach Massimiliano Allegri frischen Wind rein - und das sollte sich auszahlen. Angeführt von einem nun bärenstarken Cristiano Ronaldo erspielten sich die Bianconeri Chance um Chance und kamen nach einem Standard zum verdienten 2:2. Bonucci touchierte den Ball dabei genauso wie Gegenspieler Bani, der als Eigentorschütze geführt wurde (75.).
Traf in seinem ersten Serie-A-Spiel trotz guter Leistung nicht - durfte letztlich aber trotzdem lachen: Juve-Star Cristiano Ronaldo. Getty Images
Doch damit nicht genug: CR7 scheiterte an Keeper Sorrentino (77.). Wenig später traf der Portugiese den 39-Jährigen dann unglücklich am Kopf, ehe Mandzukic direkt danach zum vermeintlichen 3:2 einnickte (86.). Nach Studie der TV-Bilder erkannte Referee Fabrizio Pasqua den Treffer aber nicht an - und das zu Recht: Ronaldo war vor dem üblen Zusammenprall mit Sorrentino, der im Übrigen mit dem Verdacht einer Gehirnerschütterung nicht mehr weiterspielen konnte, mit der Hand am Ball. Gejubelt werden durfte wenig später aber trotzdem: Joker Bernardeschi lauerte nach scharfem Pass von Alex Sandro goldrichtig und erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit das 3:2.
Cristiano Ronaldo und Juventus Turin starteten demnach standesgemäß mit einem Dreier in die neue Serie-A-Saison, die mit diesem turbulenten Spiel direkt Lust auf mehr machte.