Erst war es eine Corona-Infektion, dann eine Gehirnerschütterung - bereits vier Spiele hat Fabian Holland in dieser Saison beim SV Darmstadt 98 versäumt. Eine ungewöhnlich hohe Fehlzeit für den sonst so stabilen und zuverlässigen Linksverteidiger, findet Trainer Markus Anfang. Der Wert Hollands für die Mannschaft zeigt sich auch darin, dass die vier Partien ohne ihn alle verloren gingen.
Nun muss der 30-Jährige wegen der fünften Gelben Karte erneut pausieren, Trotzdem gibt sich Anfang zuversichtlich. "Ich denke, dass wir das ganz gut kompensieren können. Es hat ja nicht immer nur mit einer Person zu tun."
Stanilewicz, Bader oder Rapp als Holland-Ersatz
Ein möglicher Ersatz wäre Adrian Stanilewicz, der Holland bereits in der Hinrunde zweimal als Linksverteidiger vertreten hatte - mit mäßigem Erfolg allerdings: Die Spiele gegen Paderborn (0:4) und Aue (0:3) gingen klar verloren. Zudem kam der 21-Jährige, der eigentlich auf der Sechserposition zu Hause ist, in diesem Jahr erst einmal zum Einsatz. Das war beim Spiel gegen Bochum vor über zwei Monaten Anfang Januar.
Möglich ist auch die Rückkehr von Matthias Bader, der nach seiner Wadenoperation wieder ins Mannschaftstraining einsteigen sollte. Notfalls könnte auch Nicolai Rapp auf die Linksverteidiger-Position ausweichen. Doch der Spieler hat seine Stärken eher im Zentrum und laboriert zudem an Problemen an der Fußsohle, die in die Wade ausstrahlen.
Insgesamt bleibt die Situation im Lilien-Kader angespannt. Neben Holland fehlen die drei Innenverteidiger Lukas Mai, Mathias Wittek (beide Oberschenkelprobleme) und Thomas Isherwood (Syndesmose) sowie Silas Zehnder (Sprunggelenk), Aaron Seydel (Achillessehnen-Operation) und Florian Stritzel (Mittelhandbruch). Angeschlagen sind neben Rapp und Bader auch Tobias Kempe (Magen-Darm), Tim Skarke (Adduktorenprobleme) und Marvin Mehlem (Schwellung nach Schlag auf den Fuß).
Systemfrage für Anfang nebensächlich
Beim 3:2 in Paderborn ließ Anfang erstmals in dieser Saison eine Doppelsechs mit zwei defensiven Spielern spielen. Ob er auf dieses System gegen Aue erneut zurückgreift, ließ er jedoch offen. "Es ist egal, was Du spielst. Am Ende des Tages steht und fällt das immer damit, wie das auf dem Platz gelebt wird. Und das hat immer etwas mit Leidenschaft, Mentalität und Widerstandsfähigkeit zu tun", sagte er.
Letztlich sei man durch den Sieg gegen Paderborn in keiner anderen Situation, die Mannschaft müsse weiter gegen den Abstieg Punkten. "Gegen Aue können wir viele Sachen, die wir ordentlich gemacht haben, noch besser machen. Und Sachen, die wir nicht so gut gemacht haben, müssen wir besser machen", forderte Anfang. "Das wird kein Selbstläufer."