Bundesliga (D)

Darum zieht Nagelsmann den Hut vor Herrlich

"Eine sehr interessante und gereifte Persönlichkeit"

Darum zieht Nagelsmann den Hut vor Herrlich

Viel Respekt: Julian Nagelsmann (re.) und Heiko Herrlich.

Viel Respekt: Julian Nagelsmann (re.) und Heiko Herrlich. imago

"Leverkusen war die beste Mannschaft, gegen die wir in der Hinrunde gespielt haben", erinnert sich Nagelsmann an das für die TSG eher schmeichelhafte 2:2 in Leverkusen, "sie sind unglaublich aggressiv, haben mit das höchste Tempo auf den Offensiv- und Flügelpositionen. Sie verteidigen sehr giftig und haben eine sehr interessante Mischung aus Mentalitätsspielern und solchen, die ihre Stärken im Fußballerischen haben." Da kommt gleich im ersten Heimspiel des neuen Jahres ein dicker Brocken auf die Kraichgauer zu.

"Für mich ist Bayer mit die gefährlichste Mannschaft in der Liga. Da brauchen wir einen sehr guten Tag, um erfolgreich zu sein", ahnt Nagelsmann, "für uns gilt es, besser und anders zu verteidigen als im Hinspiel. Offensiv sind wir deshalb kaum zur Geltung gekommen, weil wir unglaublich schlecht verteidigt haben und kaum den Ball hatten." Die Zuschauer dürften sich auf ein attraktives Duell freuen. "Es sind beides Teams, die etwas entscheiden wollen, die Fußball spielen wollen und auch gerne Risiko gehen", so der TSG-Trainer, "es ist für uns kein richtungsweisendes Spiel, aber schon interessant, gegen einen Tabellennachbarn zu spielen, die Ambitionen in Leverkusen sind in höher als bei uns. Sie stehen tabellarisch mehr unter Druck als wir."

Trainersteckbrief Nagelsmann
Nagelsmann

Nagelsmann Julian

Trainersteckbrief Herrlich
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Herrlich Heiko

Sehr genau beobachtet Nagelsmann im Übrigen nicht nur, was Herrlich mit Bayer auf den Rasen zaubert, sondern auch sonst so von sich gibt. "Ich halte sehr viel von ihm und lese jedes Interview, weil ich es interessant finde, welche Ansichten er hat", verrät Nagelsmann, "da sind auch immer Tipps dabei, die ich mir gerne abschaue. Er ist eine sehr interessante und gereifte Persönlichkeit, der durch seine Tumorerkrankung auch die dunkelsten Seiten im Leben kennengelernt hat. Er hat alles erlebt, eine erfolgreiche Profikarriere, als wenig erfolgreicher Trainer, sehr erfolgreicher Trainer aktuell, schwerkrank und wieder gesund, Gott sei Dank. Was er jetzt in Leverkusen macht, ist außergewöhnlich gut, das ist mit die beste Bundesligamannschaft, da kann der Trainier nicht ganz unbeteiligt sein."

Michael Pfeifer