2. Bundesliga (D)

Schalker Frust nach desaströser Anfangsphase in Düsseldorf

"Tiefschlag" in Düsseldorf - Fährmann weist die Systemfrage ab

"Das geht einfach nicht mehr": Schalker Frust nach desaströser Anfangsphase

Schalke-Keeper Ralf Fährmann fand nach dem 3:5 in Düsseldorf deutliche Worte.

Schalke-Keeper Ralf Fährmann fand nach dem 3:5 in Düsseldorf deutliche Worte. IMAGO/RHR-Foto

Wie schon gegen die SV Elversberg (1:2), als es nach 21 Minuten bereits 0:2 gestanden hatte, verschlief der FC Schalke 04 auch bei Fortuna Düsseldorf die Anfangsphase komplett. Schon nach 26 Minuten nickte Vincent Vermeij zum 0:3 aus Schalker Sicht ein. Die Knappen kamen nach der Pause sogar noch einmal auf 3:4 dran, ehe Jona Niemiec in der Nachspielzeit letztlich doch das 3:5 erzielte.

Doch von der Aufholjagd wollte Ralf Fährmann im Anschluss am Mikrofon von "Sky" nichts wissen. Der Schlussmann, der nach Adduktorenproblemen ins Schalker Tor zurückgekehrt war, kritisierte den blutleeren Auftritt in der Anfangsphase scharf.

"Es war ein Tiefschlag. Es war einfach schlecht von uns. Wenn du so startest in der ersten halben Stunde, dann hast du es auch einfach nicht verdient zu gewinnen, egal wie knapp das in der zweiten Halbzeit noch war", stellte der dienstälteste Schalker klar. "Ich will jetzt gar nicht mit den Floskeln anfangen, weil die kotzen mich selbst an. Den Hebel finden oder das richtige Rezept, das ist alles Bullshit. Wir müssen einfach unseren Mann stehen und dürfen nicht so spielen wie in der ersten Halbzeit. Das geht einfach nicht mehr."

"Heißt nicht, dass wir nicht in der Fünferkette spielen können"

Besserung zeigten die Schalker dann, nachdem Trainer Karel Geraerts in der 33. Minute von einer Fünfer- zu einer Viererkette wechselte. Am System wollte Fährmann den Auftritt jedoch nicht festmachen. "Heute hat man gesehen, dass wir es in diesem Spiel, gegen diesen Gegner nach der Umstellung besser gemacht haben. Aber das heißt nicht, dass wir nicht in der Fünferkette spielen können", verwies Fährmann unter anderem auf die Siege über Nürnberg (2:1) und Hannover (3:2).

Auf Schalke müsse man nun "ehrlich zu uns selbst sein" und sich eingestehen: "Wir spielen so, wie wir zurzeit in der Tabelle dastehen." Entsprechend konnte der Keeper auch den Frust des Anhangs nachvollziehen, der teilweise schon zur Pause das Stadion verlassen hatte: "Ich weiß nicht, wie ich heute als Fan auf den Rängen reagiert hätte, ich glaube aber ähnlich. Deswegen: volles Verständnis dafür."

Fährmann mahnt: "Nicht mehr der 5. oder 6. Spieltag"

Fährmann stellte jedoch klar, dass nicht nur die Fans mit der aktuellen Situation zu kämpfen haben. "Es ist ganz klar, dass wir auch unzufrieden sind. Wir sind auch angepisst, wir sind auch sauer. Wir versuchen, das natürlich zu ändern und in etwas Positives umzumünzen. Aber es ist jetzt auch nicht mehr der 5. oder 6. Spieltag. Es ist einfach nicht gut von uns", unterstrich der 35-Jährige nochmals.

In den kommenden Wochen müsse man sich nun "über Kleinigkeiten wieder Selbstvertrauen holen". Klar sei jedenfalls, dass es nur noch um den Klassenerhalt gehen könne. Fährmanns klare Sichtweise hier: "Wer was anderes sagt, der verschließt die Augen." Schon am Freitag (18.30 Uhr) kommt es auf Schalke also zu Abstiegskampf pur, wenn Schlusslicht VfL Osnabrück zu Gast ist.

dza

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