Champions League

Champions League: Kroos hält nichts von Rooneys Prognose

Ancelotti lobt Haaland

"Das macht uns gar nichts aus": Kroos hält wenig von Rooneys City-Prognose

Kennen sich auch als aktive Spieler: Ex-United-Star Wayne Rooney (li.) und Ex-Bayern-Profi Toni Kroos.

Kennen sich auch als aktive Spieler: Ex-United-Star Wayne Rooney (li.) und Ex-Bayern-Profi Toni Kroos. imago images/Shutterstock

Wayne Rooney schreibt als Kolumnist für die "Times" - und hat in dieser Funktion einen rausgehauen. Denn für den langjährigen englischen Nationalspieler ist die Sache vor dem Kracher im Champions-League-Halbfinale zwischen Manchester City und Real Madrid, bei dem in England am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das Hinspiel steigen wird, klar. Sogar glasklar.

"City wird Real nicht nur schlagen, sondern regelrecht wegfegen", ist sich die ManUnited-Legende sicher - und das obwohl Rooney aufgrund seiner Red-Devils-Vergangenheit sicherlich nicht als Fan der Skyblues zu bezeichnen ist. Der Fußball unter Pep Guardiola, den der englische Tabellenführer in diesen Wochen zelebriert und der zuletzt in der Königsklasse auch Bayern München in die Schranken gewiesen hat (4:1 insgesamt), ringt dem ehemaligen Torjäger allerdings größten Respekt und Anerkennung ab.

Und eben diese eindeutige Prognose: "Natürlich kann ich mich irren. Keine Mannschaft ist besser darin, Argumente gegen sie zu widerlegen, als Carlo Ancelottis Madrid in der Champions League. Aber ich glaube, dass City einfach so gut ist, dass sie auf einer anderen Ebene stehen. Seit Beginn der Saison bin ich davon überzeugt, dass Pep Guardiola mit City endlich Europa erobern wird. Der unglaubliche Fussball, den seine Mannschaft in den letzten Monaten gespielt hat. Die Art und Weise, wie sie zum richtigen Zeitpunkt ihren Höhepunkt erreicht, hat diesen Glauben nur noch verstärkt."

Kroos zieht den Vergleich zu 2022

Champions League, Halbfinale

Doch war es im vergangenen Jahr nicht ähnlich? Waren hier nicht auch Guardiolas Citizens als qualitativ hochwertiger eingestuft worden beim Halbfinaleduell zwischen City und Real - das letztlich die Königlichen nach dem spektakulären 3:4 im Etihad Stadium im heimischen Bernabeau noch mit einem 3:1 nach Verlängerung in den Finaleinzug umgebogen hatten.

Und genau darauf berief sich nun auch Toni Kroos, seines Zeichens frischgebackener spanischer Pokalsieger. Der 33-jährige Führungsspieler der Blancos konterte Rooneys Aussage auf der Spieltagskonferenz am frühen Montagabend mit folgenden Worten: "Ich glaube, dass vor einem Jahr das gleiche gesagt wurde. Niemand hat erwartet, dass wir die Champions League gewinnen (1:0 im Endspiel gegen Liverpool; Anm. d. Red.), dass wir das Halbfinale gewinnen. Doch wir haben es geschafft."

Und weiter: "Vielleicht war das letztes Jahr nicht Wayne Rooney, den ich sehr schätze, aber andere haben ähnliche Dinge gesagt. Und, was soll ich sagen ... es macht uns gar nichts aus. Es motiviert uns auch nicht mehr, denn motivierter als wir es eh schon sind, können wir gar nicht sein."

Erling Haaland

Ancelotti: "Haben nicht vor, nur Haaland zu stoppen"

alle Videos in der Übersicht

Haaland? "Das ist nicht schlecht gelaufen"

Kroos klingt also nicht nach jemandem, der Furcht vor einem drückenden City hat. Vielmehr wie jemand, der wie wohl ganz Real um den hocherfahrenen Coach Ancelotti, in sich ruht und die eigenen Qualitäten in- und auswendig kennt. "Wir haben schon viele Spiele dieser Art bestritten", so der Weltmeister von 2014. "Ich bin von unserer Erfahrung überzeugt."

Trotz aller Routine rechnet Kroos allerdings auch mit einer engen Begegnung, einem ausgeglichenen Duell. "Wir erwarten ein starkes Manchester City. Barça, Bayern, jetzt. Man kann sehen, dass es Peps Mannschaften sind." Guardiolas Teams "sind immer auf der Suche nach Verbesserungen, sie tun es mit Spielideen oder Neuverpflichtungen", so Kroos, der scherzhaft anfügte: "Haaland hat 50 Tore geschossen. Ich denke, das ist nicht schlecht gelaufen."

Ancelotti hat nicht vor, "nur Haaland zu stoppen"

Apropos Haaland: Die Leistungen des ehemaligen Dortmunders in seinem ersten City-Jahr sind natürlich auch "Carletto" nicht verborgen geblieben. Der 63-Jährige, der in seiner ohnehin schon herausragenden Trainerlaufbahn zum fünften Mal nach 2003, 2007, 2014 und 2022 den Henkelpott gewinnen kann, zollte dem Norweger seinen Respekt.

"Haaland ist ein sehr gefährlicher Spieler, er zeigt eine beeindruckende Qualität", sagte der Italiener und fügte an: "Er ist eine offensichtliche Gefahr. Aber nur über Haaland zu sprechen, bedeutet, nicht über eine komplette Mannschaft zu sprechen, die angreift und Ideen hat. Wir haben nicht vor, nur Haaland zu stoppen. Wir wollen ein ganzes Team stoppen, das unaufhaltsam zu sein scheint. Dass wir das schaffen und gewinnen können, davon bin ich überzeugt."

mag