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De Caigny gibt ihren Einstand bei der TSG Hoffenheim

Belgische Nationalspielerin ist in Hoffenheim erstmals Vollprofi

De Caigny, TSG-Torjägerin mit Königsklassen-Erfahrung

Hoffenheims Neuzugang Tine de Caigny (re.) beim Trainingsauftakt der TSG.

Hoffenheims Neuzugang Tine de Caigny (re.) beim Trainingsauftakt der TSG. imago images/foto2press

Integrationsprobleme schien Tine De Caigny nicht zu haben, als sie am vergangenen Montag erstmals mit ihren neuen Teamkolleginnen der TSG Hoffenheim auf dem Rasen stand. Die 24-jährige belgische Nationalspielerin wird künftig im Trikot der Kraichgauerinnen auf Torejagd gehen - dass sie dafür prädestiniert ist, hat die Angreiferin mit zwölf Treffern in sieben EM-Qualifikationsspielen für Belgien gerade erst unter Beweis gestellt.

De Caigny ist nun erstmals Vollprofi

Geblieben ist nur das belgische Kennzeichen auf dem Auto ihres Sponsors, auf dem in goldenen Buchstaben ihr Name prangt: Tine De Caigny. Nach fünf Jahren beim RSC Anderlecht inklusive drei belgischen Meisterschaften war es für "Belgiens Fußballerin des Jahres 2020" Zeit, weiterzuziehen. "Ich habe fünf Jahre in Anderlecht verbracht und wollte nun den nächsten Schritt machen. Dann kam Hoffenheim - ein toller Klub mit viel Ehrgeiz. Ich glaube, hier habe ich die perfekten Möglichkeiten, um mich weiterzuentwickeln", sagt De Caigny. Zumal die 1,80 Meter große Angreiferin in Hoffenheim endlich als Vollprofi leben kann. Das war in Belgien nicht der Fall. "Dort musste ich nebenbei drei Tage pro Woche arbeiten. Jetzt kann ich mich ganz auf den Fußball konzentrieren. Das ist das, was ich will, das war mein Ziel", sagt De Caigny lächelnd.

Mit der TSG würde die 61-malige belgische Nationalspielerin gerne den dritten Platz der vergangenen beiden Spielzeiten bestätigen: "Das Ziel des Vereins ist es, unter den Top Drei zu landen. Und das ist auch mein Ziel. Persönlich will ich mich gut ins Team integrieren, mich weiterentwickeln, körperlich und technisch. Und mein Bestes geben, um dem Team zu helfen."

De Caigny bringt Königsklassen-Erfahrung mit

Dass die TSG in dieser Saison erstmals die Qualifikation zur Champions League bestreitet, sorgt bei De Caigny nicht für Nervosität. Immerhin hat die frühere Innenverteidigerin, die erst seit ein paar Jahren im Sturm spielt, schon das eine oder andere Spiel in der Königsklasse absolviert - ganz im Gegensatz zu vielen ihrer Teamkolleginnen. "Die Champions-League-Qualifikation ist eine schöne Herausforderung.  Es ist immer toll, international zu spielen, aber wir müssen das auf uns zukommen lassen. Am Ende ist ein Champions-League-Spiel ein Spiel wie jedes andere - man sollte sich nicht zu sehr stressen", sagt sie cool.

Beim Hoffenheimer Trainingsauftakt am vergangenen Montagabend war De Caigny eine von vier Neuzugängen, die Chef-Trainer Gabor Gallai zum Auftakt am Förderzentrum in St. Leon-Rot begrüßen durfte. Der fünfte Neuzugang, die ungarische Nationalspielerin Petra Kocsan (23, von MTK Hungaria Budapest), wird ebenso wie die österreichischen und deutschen Nationalspielerinnen, die im Juni noch an Lehrgängen teilgenommen haben, diesen Mittwochabend zum Team stoßen. Die Spielerinnen, die mit der U 20 in der Relegation um den Zweitligaverbleib gekämpft haben, werden in der kommenden Woche wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen.

Am 18. August wartet Valur Reykjavik

Insgesamt sechs Wochen Vorbereitung liegen vor den Hoffenheimerinnen, die ihr erstes Testspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr) am Förderzentrum St. Leon-Rot gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt bestreiten. In der Champions-League-Qualifikation wartet der erste Gegner am 18. August – dann geht es gegen den isländischen Vizemeister Valur Reykjavik, der Austragungsort liegt voraussichtlich in der Schweiz. Sollten sich die Hoffenheimerinnen durchsetzen, würde am 21. August der Sieger der Partie FC Zürich gegen AC Mailand warten.

Bis dahin arbeitet De Caigny weiter an ihrer Integration ins Team und genießt ihr neues Leben als Vollprofi. "Ich bin glücklich, in Hoffenheim zu sein, und freue mich darauf, loszulegen", sagt sie und verschwindet in Richtung Trainingsplatz.

Susanne Müller