Bundesliga (D)

"Der FCA, der nur lange Bälle geschlagen hat, gehört der Vergangenheit an"

Demirovic verkörpert Comeback-Qualitäten

"Der FCA, der nur lange Bälle geschlagen hat, gehört der Vergangenheit an"

Ermedin Demirovic (li.) und Phillip Tietz (r.) lassen sich nach ihren Treffern feiern.

Ermedin Demirovic (li.) und Phillip Tietz (r.) lassen sich nach ihren Treffern feiern. IMAGO/kolbert-press

Dortmund, Leverkusen, Bayern München und am 21. Spieltag Leipzig - die Gegner in den jüngsten Heimspielen des FC Augsburg gehörten allesamt zu den Top-Teams der Liga. Nach zwei knappen Niederlagen gegen Leverkusen (0:1) und den FC Bayern (2:3) trotzten die Fuggerstädter nun Leipzig (2:2) ein Remis ab, wie schon im Dezember gegen den BVB (1:1).

Wieder einmal kamen die Fuggerstädter, die nach 1:0-Führung nach der Pause 1:2 hinten lagen, nach einem Rückstand nochmal zurück. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Zuletzt war das unter anderem auch beim 1:1 in Bochum gelungen, Torschütze war beide Male Ermedin Demirovic.

Das spricht für den Willen und die Moral des gesamten Teams.

Ermedin Demirovic

Der Kapitän, der schon gegen die Bayern doppelt getroffen hatte, war nach einem Konter gegen aufgerückte Leipziger mit einer starken Bewegung sowie einem unbedingten Willen für den 2:2-Endstand verantwortlich.

"Wir haben erneut gezeigt, dass wir gegen jede Mannschaft dagegenhalten können", zeigte sich Demirovic stolz am Mikrofon von Sky und freute sich, "dass uns wieder ein Comeback gelungen ist, das spricht für den Willen und die Moral des gesamten Teams".

Demirovic jagt Niederlechner und Gregoritsch

Selbst hat Demirovic, der vier der letzten fünf FCA-Tore markiert hat, mit mittlerweile zwölf Saisontreffer auf dem Konto großen Anteil, dass es aktuell gut läuft. In der zwölfjährigen Bundesliga-Geschichte des FC Augsburg haben innerhalb einer Spielzeit nur Michael Gregoritsch (Saison 2017/18) und Florian Niederlechner (2019/20) mehr Tore im Dress des FCA erzielt. Um mit beiden gleichzuziehen, fehlt Demirovic noch ein Treffer.

Das scheint angesichts der Augsburger Spielweise, die auch gegen ein favorisiertes Leipzig durchaus nach vorne ausgerichtet war - wenn auch eher mit Nadelstichen -, machbar. Für Demirovics Sturmpartner Phillip Tietz, der das 1:0 markiert hatte, war es auch "spielerisch eine sehr gute Leistung von uns", auf der man aufbauen könne. "Der FC Augsburg, der nur lange Bälle geschlagen hat, gehört der Vergangenheit an", so Tietz, der auch schon fünf Saisontore in seiner Bilanz stehen hat.

Unzufriedenheit ist für Thorup ein gutes Zeichen

Rundum zufrieden waren die Augsburger dann aber doch nicht, denn in den letzten fünf Spielen sprangen trotzdem nur fünf Punkte heraus. Für Trainer Jess Thorup ein gutes Zeichen, "wenn die Spieler nach einem 2:2 gegen Leipzig unmittelbar nach dem Spiel unzufrieden sind. Denn das zeigt, dass wir uns immer weiterentwickeln wollen."

Auch wenn seine Spieler am Samstag noch über den Punkt enttäuscht sein dürften, werde sich das schon bald ändern: "Insgesamt war es aber ein geiles Spiel und am Ende steht ein Punkt, über den wir heute etwas enttäuscht sind, aber morgen sehr zufrieden sein werden."

Eines ist den Augsburgern allerdings abermals nicht gelungen: Auch im 24. Spiel in Folge stand die Null wieder einmal nicht - der Vereinsnegativrekord wurde somit weiter ausgebaut. Doch auch daran werde man "weiter hart arbeiten", versprach Demirovic. Vielleicht ja schon am nächsten Spieltag in Mainz. Für Keeper Finn Dahmen wäre es sicher doppelt besonders, denn der 25-Jährige spielte von 2008 bis zu seinem Wechsel im Sommer 2023 zum FCA bei den Nullfünfern.

sts

Bilder zur Partie FC Augsburg gegen RB Leipzig