Im Gruppenspiel gegen die nicht zu unterschätzenden Albaner setzte Teamchef Rudi Völler mit seiner Startelf wie angekündigt auf Angriff, kamen hinter den beiden nominellen Spitzen Bierhoff und Neuville, die im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Frankreich Jancker und Ballack (Gelb-Sperre) ersetzten, mit Bode, Scholl und wieder Deisler doch zusätzlich drei Spieler zum Einsatz, deren Stärken eindeutig im Offensivbereich anzusiedeln sind. Als Abfangjäger im defensiven Mittelfeld fungierten Hamann und Ramelow, wobei der Leverkusener oder Jeremies im Wechselspiel in die Dreierkette eingegliedert werden sollten, in der sie mit Wörns und dem wiedergenesenen Nowotny der Abwehr Stärke verleihen sollten.
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Spielinfo
| Stadion | BayArena |
| Zuschauer | 22.500 (ausverkauft) |
Die deutsche Elf begann gegen die mit zahlreichen Legionären angetretenen Albaner mit aggressivem Forechecking und hatte bereits in der dritten Spielminute eine Riesenchance, als Bierhoff per Kopfball das Leder aus kürzester Distanz nicht im Tor unterbringen konnte. Nicht viel später verpasste Bode - ebenfalls per Kopf - nach Freistoß vom Scholl einen guten Start des deutschen Teams, als er frei vor dem Tor knapp daneben zielte. Denn danach war es vorbei mit der Herrlichkeit der Völler-Truppe, die die Gäste immer besser ins Spiel kommen ließ. Zum einen stellten sich die Skipetaren gut geordnet auf das deutsche Angriffsspiel ein (zwei oder drei Spieler griffen gleichzeitig den Ballführenden an und erschwerten das Weiterspiel), zum anderen wussten sie durch kluge und schnell vorgetragene Konter, meist über F. Vata oder Bushi, zu gefallen und erspielten sich durch Tare und Bushi durchaus sehenswerte Möglichkeiten. Das deutsche Spiel krankte an allen Ecken und Enden, vor allem das Mittelfeld mit Scholl und Hamann (nach früher gelber Karte Rot-gefährdet) war so gut wie gar nicht zu sehen. Gelungene Aktionen gingen nur von der rechten Seite aus, wenn Deisler im Zusammenspiel mit Neuville zur Flanke kam, da auf der linken Seite Bode meist in der Deffensive gebunden war und das Angriffsspiel kaum unterstützen konnte. Erstaunlich dennoch, dass die Albaner dem deutschen Team sowohl spielerisch als auch taktisch überlegen waren. Zufriedenstellend spielte eigentlich nur die "Zweier-Kette" mit den starken Wörns und Nowotny. Nach einer halben Stunde verflachte die Partie, lediglich ein durchaus möglicher, vom Schiedsrichter aber nicht gegebener Elfmeter, als Neuville im Strafraum eindeutig am Trikot gezogen wurde, sorgte kurz vor dem Wechsel nochmal für Aufregung.
Mit Jancker für den zwar bemühten, aber erneut unglücklich spielenden Kapitän Bierhoff und Rehmer für den nach seiner gelben Karte gehemmt wirkenden Hamann kam die deutsche Elf schwungvoll aus der Kabine und wurde für ihr Engagement schnell belohnt. Nach einem Pass aus dem Mittelfeld ließ Scholl auf Deisler abprallen, der mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus 25 Metern das 1:0 für Deutschland erzielte. Leider sorgte der Führungstreffer nicht für die notwendige Beruhigung im deutschen Spiel. Jancker versäumte eine Vorentscheidung, als er zehn Minuten später nach einem Konter über Neuville zu lange mit dem Abschluss zögerte und schließlich abgeblockt werden konnte. Im weiteren Verlauf waren weder der schwache Scholl noch der in die Mitte gewechselte Deisler, für den Rehmer konsequent die rechte Außenbahn hielt, in der Lage, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Vielmehr gelang es den Gästen auch in den zweiten 45 Minuten ein zumindest gleichverteiltes Spiel zu erzwingen, wobei sie technisch reifer wirkten. Logische Folge ihrer Bemühungen war der verdiente Ausgleichstreffer in der 66. Spielminute durch Kola, der von dem stets anspielbaren Tare per Kopfball bedient wurde und aus 18 Metern unhaltbar für Kahn das 1:1 erzielte. In der Schlussphase hatte dann das deutsche Team etwas mehr zuzusetzen. Scholl hätte bereits in der 87. Minute für die Entscheidung sorgen können, schoss aber knapp am langen Toreck vorbei. Das Siegtor blieb dem eingewechselten Klose vorbehalten, der eine Minute später nach einer Rehmer-Flanke und Verlängerung von Jancker mit einem Kopfball den Siegtreffer erzielen konnte. Deutschland konnte mit einer schwachen Leistung einen glücklichen Sieg gegen ein spielerisch starkes albanisches Team erzielen und blieb auch im dritten Gruppenspiel ohne Punktverlust.
Analyse mit Einzelkritik und ausführlichen Hintergrundberichten folgt am Sonntagabend