U-21-Weltmeisterschaft

U-21-Handball-WM: Deutschland steht verdient im Halbfinale

Dänemark verzweifelt an Späth und Lichtlein

Zwei klare Trümpfe: Deutschland steht verdient im WM-Halbfinale

Nicht zu stoppen: Nils Lichtlein.

Nicht zu stoppen: Nils Lichtlein. imago images

Nach fünf Siegen aus fünf WM-Spielen startete für Deutschland am Donnerstagabend die K.-o.-Phase beim Heimturnier. Im Viertelfinale ging es in Berlin vor 3734 Zuschauern gegen Dänemark, das besonders wegen Supertalent Thomas Arnoldsen als brandgefährlich eingestuft werden konnte. Martin Heuberger baute auf seine Stammformation, die vom WM-Start weg sein Vertrauen genoss. Heitkamp (Leipzig), zum Hauptrundenabschluss gegen Kroatien komplett geschont, begann wieder halblinks, Häseler (Gummersbach) auf Rechtsaußen.

Auch das Vertrauen in Keeper Späth sollte sich schon im Verlauf des ersten Durchgangs bezahlt machen. Von der ersten Sekunde an verteidigte die deutsche Mannschaft hochkonzentriert, ging besonders Arnoldsen frühzeitig an. So kam es auch, dass Dänemarks Nummer 42 seinen ersten Wurf direkt rechts am Tor vorbeijagte.

Lichtlein "on fire"

Die DHB-Auswahl dagegen legte einen Blitzstart hin, Häseler stellte nach drei Minuten auf 3:0. Etwas übermotiviert bearbeitete Renars Uscins kurz darauf Arnoldsen, die Zwei-Minuten-Überzahl nutzten die Dänen für den Anschluss. Dann aber lief Füchse-Linkshänder Lichtlein - vor dem Turnier im kicker-Interview - so richtig heiß. Schlagwurf, unnachahmliches Eins-gegen-eins, umsichtiger Ballverteiler. Bei zwei Aktionen holte der Spielmacher zusätzlich zu einem Tor eine Zeitstrafe für den Gegner heraus (10:6, 15.). 

Unterstützung bekam er im Angriff auch von Uscins, der mit fortschreitender Spielzeit mehr Verantwortung übernahm. Gerade als Dänemarks Keeper Mikkel Möller Lövkvist (Bjerringbro-Silkeborg) immer mehr zum Faktor wurde, hatte Späth im Anschluss an eine Siebenmeterparade eine kleine Leistungsexplosion. Kurz vor der Pause nahm der Löwen-Schlussmann (sechs Paraden, Fangquote von 35 Prozent) sogar noch Arnoldsen einen Siebenmeter weg. Auch wegen eines Doppelschlags über den Kreis - Justus Fischer blieb eiskalt - führte das DHB-Team bei der Halbzeitsirene nicht unverdient mit 17:11.

Lichtlein verdienter "Spieler des Spiels"

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel verlor Heubergers Mannschaft etwas den Kopf, hatte aber Späths Unterstützung sicher. Beim 21:15 wuchtete Uscins den Ball an die Unterkante der Latte (39.), anschließend nahm der DHB-Kapitän das Publikum mit. Auch dank Arnoldsens Doppelschlag hielt Dänemark aber weiter Kontakt (17:22, 43.).

Zu Beginn der Schlussviertelstunde sorgte Lichtlein, verdienter "Spieler des Spiels", mit seinem siebten Treffer - einem kuriosen, fast kegelnden Hüftwurf - für das umjubelte 24:19. Die Messe war aber längst noch nicht gelesen, die Dänen hofften mit einer offeneren Deckung gegen Lichtlein auf Überraschungsmomente. Die DHB-Auswahl behielt aber, anders als noch gegen Frankreich und Kroatien, einen kühlen Kopf. Späth entnervte die Dänen zusätzlich. Am Ende stand ein selten gefährdeter 31:26-Erfolg.

Im Halbfinale am Samstag (18 Uhr) trifft die deutsche Mannschaft auf Serbien, das sich am frühen Donnerstagnachmittag gegen Färöer - die Überraschungsmannschaft dieser WM - knapp durchgesetzt hatte (30:27). Für den dreimaligen U-21-Weltmeister aus Dänemark ist der Traum vom vierten großen Wurf indes geplatzt.

Deutschland - Dänemark 31:26 (17:12)

Deutschland: Späth, Ludwig; Lichtlein (7), Freihöfer (5/3), Uscins (5), Fischer (5), Häseler (4), Heitkamp (2), Sauter (1), Wilhelm (1), Beneke (1), Scholtes, Langhoff, Pregler, Kranzmann
Schiedsrichter: Biro/Kiss (Ungarn)
Zuschauer: 3734

msc

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