Bundestrainer Joachim Löw schickte mit Süle einen Debütanten in der A-Nationalmannschaft aufs Feld. Der Coach ließ in mit einer Dreierkette bestehend aus Kimmich, Süle und Mustafi spielen - ter Stegen stand im Tor. Vor der Abwehr spielte Schweinsteiger, davor bildeten Bellarabi, Meyer und Hector eine Dreierreihe. Offensiv sollte Brand über rechts, Volland über links und Götze vorne für Schwung sorgen.
Finnlands Trainer Hans Backe schickte mit Keeper Hradecky (Frankfurt), Moisander (Bremen), Ring (Kaiserslautern) und Pohjanpalo (Leverkusen) einige aus Deutschland bekannte Gesichter aufs Feld.
Vor der Partie wurde ein Video von Schweinsteigers Highlights in der Nationalmannschaft an der Stadionleinwand gezeigt. Das Publikum gab dem Mittelfeldmann mehrere Minuten stehende Ovationen, der 32-Jährige hatte Tränen in den Augen. Wenig später ging es los und es entwickelte sich im ersten Durchgang ein Spiel ohne großes Tempo. Die Finnen standen sehr tief, Deutschland tat sich schwer, Lösungen in der Offensive zu finden. Meyers Distanzschuss nach 14 Minuten war kein Problem für Hradecky. Gefährlicher wurde da Mustafi, aber der köpfte den Ball freistehend über den Kasten (17.).
Arajuuri an den eigenen Pfosten
Der Weltmeister diktierte das Spiel mit viel Ballbesitz, aber offensiv fehlte das Tempo und die Ideen. Nach 27 Minuten halfen die Finnen dann mal mit, Arajuuri nagelte das Leder an den eigenen Pfosten. Fünf Minuten später war Götze nach feinem Pass von Meyer frei durch, wartete aber mit seinem Abschluss zu lange und wurde am Ende geblockt. Finnland fand offensiv quasi gar nicht statt, die deutsche Defensive war beschäftigungslos. Offensiv versuchten es Meyer (37.) und Süle (42.) aus der Distanz, scheiterten aber. So ging es in einem Freundschaftsspiel, das seinem Namen alle Ehre machte, torlos in die Kabinen.
Meyer bricht den Bann
Schweinsteigers letzter Auftritt
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten sich die Finnen mal in der Offensive, aber der eingewechselte Pukki verpasste am zweiten Pfosten knapp (52.). Anschließend übernahm Deutschland wieder das Zepter und kam nach 55 Minuten zum 1:0. Götze flankt von rechts nach innen, Volland ließ durch und Meyer schob im Fallen ein. Bellarabi hätte beinahe nachgelegt, aber Hradecky war beim Distanzschuss des Leverkuseners auf dem Posten (56.).
Das war’s für "Schweini"
Die Deutschen hatten weiterhin alles im Griff und kamen in der 65. Minute fast zum 2:0, aber Götzes Abschluss aus kurzer Distanz wurde abgefälscht und ging über das Gehäuse. Zwei Minuten später war der große Moment dann gekommen, Schweinsteiger wurde von Weigl ersetzt. Mit einem Lächeln verließ der Weltmeister den Platz - und auch die Bühne der Nationalmannschaft. Die Kapitänsbinde behielt Schweinsteiger im Übrigen an. Später übernahm sie Müller bei seiner Einwechslung (78.).
Özils Hereingabe wird abgefälscht
Viel Tempo war nicht im Spiel, aber plötzlich führte Deutschland mit 2:0. Götze legte links in den Strafraum zu Özil, dessen flache Flanke fälschte Arajuuri ins eigene Tor ab (77.). Der Rest vom Spiel ist schnell erzählt: Es gab einige Wechsel, dadurch gab es noch weniger Spielfluss. Müller versuchte es noch einmal aus spitzem Winkel, traf den Ball aber nicht richtig (85.). Kurz vor dem Ende hatte Pukki noch eine große Chance zum Anschluss, scheiterte aber im Eins-gegen-eins an Leno (90.+3).
Am Sonntag ist die DFB-Elf um 20.45 Uhr in der WM-Quali Norwegen zu Gast. Finnland empfängt am nächsten Montag um 20.45 Uhr das Nationalteam des Kosovo, ebenfalls in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland.