Bundestrainer Joachim Löw ordnete seine Elf im ersten Spiel nach dem WM-Vorrundenaus in einem 4-3-3-System mit vier nominellen Innenverteidigern in der Abwehrkette an. Ginter lief als Rechtsverteidiger auf, Rüdiger übernahm den Part auf der linken Seite, Kimmich agierte als Sechser. In der Offensive spielte Werner auf dem linken Flügel, Reus als Sturmspitze.
Frankreichs Coach Didier Deschamps konnte dieselbe Startelf aufs Feld schicken wie beim 4:2 über Kroatien im WM-Finale - mit einer Ausnahme: Schlussmann Lloris fehlte mit einer Oberschenkelverletzung, für ihn stand Areola zwischen den Pfosten.
Deutschland spielbestimmend - aber kaum Chancen auf beiden Seiten
Die deutsche Elf übernahm zu Beginn die Initiative, hatte mehr Spielanteile und in der ersten Hälfte gegen recht passiv agierende Franzosen teilweise über 60 Prozent Ballbesitz. Die erste Möglichkeit der Partie ließ aber auf sich warten. Erst Werner gab einen Warnschuss auf Areolas Tor ab, konnte den französischen Schlussmann aber nicht in Verlegenheit bringen (18.). Deutschland brachte auch in der Folge zwar durchaus einige strukturierte Angriffe zustande, die letzte Konsequenz im vorderen Drittel fehlte jedoch.
Die einzige weitere Möglichkeit des ersten Durchgangs resultierte somit aus einer der zahlreichen Ecken: Hummels konnte den Ball nach einer Kopfballverlängerung von Rüdiger nicht mehr aufs Tor bringen (35.). Die hochkarätig besetzte französische Offensive hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht stattgefunden, erst im Gegenzug an die Hummels-Chance zwang Giroud DFB-Schlussmann Neuer per Kopf zum Eingreifen (36.). Der Weltmeister wurde daraufhin etwas agiler, glänzte bis zum Pausenpfiff aber eher durch zwei sehenswerte Kabinettstückchen von Mbappé als durch echte Torgefahr.
Nations League
Löw-Elf dreht auf, doch Areola verhindert den Sieg
Der zweite Durchgang startete mit etwas mehr Tempo auf beiden Seiten. Griezmann für Frankreich (49.) und Werner für Deutschland (57.) scheiterten mit ersten vorzeigbaren Möglichkeiten jeweils am gegnerischen Schlussmann. Wirklich gefährlich wurde es im Münchner Dauerregen aber erst nach gut einer Stunde: Neuer musste einen wuchtigen Distanzschuss von Griezmann entschärfen (64.), im direkten Gegenzug zwang Reus Frankreichs Keeper Areola zu einer absoluten Glanztat (65.).
Es sollte nicht seine letzte bleiben. Das deutsche Team erspielte sich in den Folgeminuten ein deutliches Übergewicht und sorgte für eine Dauerbeschäftigung des französischen Schlussmanns. Areola musste gegen einen Schuss des aufgerückten Hummels (72.), eine abgerutschte Müller-Flanke (75.) und besonders gegen einen Kopfball von Ginter (76.) sein ganzes Können aufbieten, um einen deutschen Sieg zu verhindern. Somit blieb es im ersten Spiel Deutschlands in der neugeschaffenen Nations League beim torlosen Unentschieden.
Die deutsche Elf testet am Sonntag (20.45 Uhr) in Sinsheim gegen Peru, zur gleichen Zeit bestreiten Frankreich und die Niederlande in Paris das zweite Spiel der Nations-League-Gruppe A1.