Nach dem 2:0-Sieg im Iran setzte Bundestrainer Jürgen Klinsmann gegen Kamerun in der Abwehr auf Mertesacker, für den Routinier Wörns auf die Bank musste. Ebenso neu im auf fünf Positionen umgestellten Team waren Frings und Schweinsteiger für Görlitz und Deisler. Schneider wurde aus dem Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite zurückgezogen. Vorne hieß das Sturmduo wie schon gegen Brasilien (1:1) Asamoah und Kuranyi, die für Brdaric und Klose zum Einsatz kamen. Die vom deutschen Coach Winfried Schäfer trainierten Afrikaner boten eine ganze Palette internationaler Stars: Unter anderem liefen der Ex-Kölner Song (jetzt Galatasaray Istanbul), Djemba-Djemba (ManU), Geremi (FC Chelsea) und Stürmerstar Eto'o (FC Barcelona) auf. Mit den Lauterern Tchato und Mettomo präsentierten sich auch zwei Bundesliga-Legionäre in der Startelf.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase erspielte sich Deutschland gegen das defensiv eingestellte Kamerun im ersten Durchgang nach gut zehn Minuten eine deutliche Feldüberlegenheit. Kapitän Ballack, Schweinsteiger und der sehr offensiv auftretende Schneider hießen die Antreiber der Nationalelf, die sich nach anfänglichen Schwierigkeiten gut auf das Forechecking der Afrikaner eingestellt hatten. Schneider hatte die erste gute Einschussmöglichkeit nach elf Minuten, als er nach Zuspiel von Schweinsteiger in günstiger Schussposition vorbeizielte. Vor allem über rechts spielte sich Deutschland immer wieder vielversprechend nach vorne und brachte die nicht sicher wirkende Abwehr der Schäfer-Elf in Bedrängnis, doch fehlte es dem DFB-Team im Strafraum an Durchschlagskraft. Kuranyi vergab die beste Chance, als er nach toller Flanke von Schweinsteiger aus sechs Metern knapp vorbeiköpfte (21.). Die Afrikaner zeigten zwar vor allem technisch einige gute Ansätze, blieben bis auf eine Szene (Eto'o, 22.) im Spiel nach vorne aber harmlos. Auf der Gegenseite schoss der engagierte Kapitän Ballack einen Freistoß aus 20 Metern ins Netz, doch Schiedsrichter de Santis hatte den Ball noch nicht freigegeben - der zweite Versuch schlug dann fehl (24.). In der Folge wirkte der Angriffsschwung der Klinsmann-Elf etwas gebremst, die erst kurz vor dem Wechsel wieder einen Zahn zulegte. Die Abwehr der Afrikaner schwamm zwar in der Drangphase um die 40. Minute, überstand aber den Druck der DFB-Elf letztlich unbeschadet. Mit größerer Aggressivität kam Deutschland aus der Kabine, gewann nun fast jeden Zweikampf. Dies zeigte Wirkung: Der unglücklich spielende Asamoah (51.) und Kuranyi (54.) vergaben jeweils die große Chance, den Führungstreffer zu erzielen. Immer wieder biss sich die Elf um Kapitän Ballack danach gegen die "unbezähmbaren Löwen" in deren Abwehr fest, bevor Kuranyi das Anrennen der DFB-Auswahl belohnte: Nach gewonnenem Kopfballduell von Klose im Mittelfeld verlängert Ballack das Leder etwas glücklich auf Kuranyi, der allein auf Karemi zugeht. Durch die Beine des Keepers trifft der Stuttgarter aus 14 Metern zur verdienten Führung ins Netz (71.). Gegen das immer mehr nachlassende Kamerun, das am Ende in der Abwehr Auflösungserscheinungen zeigte, sorgte dann der eingewechselte Klose mit zwei Treffern für die endgültige Entscheidung zugunsten der Nationalelf: Erst nutzte der Bremer einen Fehler von Song und schloss trocken mit einem Rechtsschuss ins linke Eck ab (78.). Kurz vor dem Ende - die Schäfer-Elf war zwischenzeitlich nach Djemba-Djembas Ampelkarte nach Foul an Frings dezimiert - besorgte der Angreifer nach Freistoßflanke des ebenfalls eingewechselten Hitzlsperger aus kurzer Distanz für den Endstand (88.).
Gegen das harmlose Kamerun kam Deutschland auf Grund einer guten zweiten Hälfte zu einem hochverdienten Erfolg. Allerdings brauchte die Klinsmann-Elf bis Mitte der zweiten Halbzeit, ehe Kuranyi den dritten Sieg im vierten Spiel der Ära Klinsmann einleitete.