Den Start in die WM-Gruppenphase hat sich die deutsche U-20-Nationalmannschaft der Frauen anders vorgestellt. Lange fehlte dem DFB-Team der Zugriff. Und in der Schlussphase - als alles nach einem 0:0 aussah - kassierte das Team von Trainerin Kathrin Peter das spielentscheidende 0:1. "Zu dem Zeitpunkt hatten wir uns mit dem Remis abgefunden. Dann reichte eine Unachtsamkeit in der Defensive", sagte Peters über das passive Abwehrverhalten beim platzierten Rechtsschuss der eingewechselten Mariana Munoz (87.).
Deutschland über weite Strecken nicht torgefährlich genug
Es war ein Treffer, den sich die Kolumbianerinnen erarbeitet hatten. Nach der torlosen ersten Hälfte merkte die Mannschaft von Carlos Paniagua im zweiten Durchgang schnell, dass gegen die favorisierten Deutschen mehr drin ist als nur ein Unentschieden. Immer wieder wurde es vor dem Kasten der DFB-Frauen gefährlich. So zum Beispiel in der 69. Spielminute, als Julia Kassen den Kopfball von Maria Reyes aus kürzester Distanz parieren musste.
U-20-Weltmeisterschaft der Frauen, 1. Spieltag
Deutschland, das insgesamt zwar mehr Ballbesitz hatte (60%), war unter dem Strich vorne nicht zwingend genug. "Es war ein sehr turbulentes Spiel, wir mussten viel rennen, es gab viele Umschaltaktionen", bilanzierte Carlotta Wemser, die noch zu den Aktiveren gehörte und in der Nachspielzeit aus aussichtsreicher Position mit ihrem Schuss an Natalia Giraldo scheiterte.
Das Spiel war temperamentvoll, es gab viele Zweikämpfe und wir haben uns davon beeinflussen lassen.
DFB-Trainerin Kathrin Peter
Nach dem Spiel äußerte Trainerin Peter bereits eine Vermutung, warum sich die deutsche Elf so schwer tat: "Das Spiel war temperamentvoll, es gab viele Zweikämpfe und wir haben uns davon beeinflussen lassen." Ihre Mannschaft habe nicht die Lösungen gefunden, die sie sich vorgenommen hat.
Bereits am Samstag (19 Uhr) hat Deutschland gegen Neuseeland die Möglichkeit, dem verpatzten Auftakt eine Reaktion entgegenzusetzen. "Neuseeland wird ein komplett anderes Spiel. Wir stecken nicht den Kopf in den Sand, sondern wir werden gestärkt aus dieser Situation hervorgehen", gab sich Peter zuversichtlich.