Deutschlands Bundestrainerin Silvia Neid brachte im Vergleich zum erwartbaren 4:0 gegen Außenseiter Thailand vor allem das geschonte Stammpersonal zurück aufs Feld: So begannen Maier, Bartusiak, Kemme, Goeßling, Laudehr, Mittag und Popp anstelle von Schmidt, Peter, Cramer, Behringer, Lotzen, Maroszan und Däbritz.
Es war zudem das 25. Aufeinandertreffen mit den Kontrahentinnen aus Skandinavien, anvisiert wurde vom deutschen Team der 18. Sieg. Etwas dagegen hatte auf Seiten der Schwedinnen vor allem Rekordnationalspielerin Sjögran: "Wir haben nichts zu verlieren. Wir müssen nur da rausgehen und spielen."
Harmlose Schwedinnen
Genau das einfache Fußballspiel brachten die Skandinavierinnen aber in der gesamten ersten Hälfte nicht auf den Kunstrasen. Die im bekannten Gelb gekleideten Damen taten sich zumeist schon schwer, überhaupt konstruktiv über die Mittellinie zu kommen. Zweikampfstarke Deutsche schnappten sich so stets relativ einfach das Leder von Stürmerin Sofia Jakobsson & Co.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Frank Clair Stadium at Lansdowne Park |
| Zuschauer | 22.486 (ausverkauft) |
Ganz anders das Bild auf der anderen Seite: Von Beginn an gierten die deutschen Frauen aufs Führungstor. So vergaben Popp (1.) und Laudehr (2.) extrem früh erste Hochkaräter. Trainerin Neid konnte mit dem Auftritt ihrer Mannschaft hochzufrieden sein, lediglich die Abschlussschwäche war eklatant - was weitere Fehlschüsse von Leupolz (13. und 23.) offenbarten.
Mittag zeigt sich zielsicher und clever
In Minute 24 war es aber soweit: Deutschland ging hochverdient mit 1:0 in Front. Schweden verlor dabei das Leder im Aufbauspiel. Mittag schaltete nach der Eroberung schnell um, spielte mit Sasic Doppelpass und erzielte mit einem präzisen Rechtsschuss ins rechte untere Eck die verdiente Führung für Deutschland. Torhüterin Lindhal streckte sich vergebens (24.). Noch vor der Pause sollte die Vorentscheidung fallen: Ilestedt kam im Strafraum gegen Mittag zu spät, die den minimalen Kontakt dankend annahm. Den Strafstoß verwandelte Sasic lässig zum 2:0 (36.).
Cooler Abschluss: Celia Sasic verwandelt den Strafstoß lässig zum 2:0 für Deutschland. Getty Images
Zwei Mankos hatte der erste Durchlauf aber auch zu bieten: Bartusiak handelte sich die zweite Gelbe Karte ein (28.), fehlt damit im Viertelfinale. Und in Minute 45 gewährten Krahn & Co. Jakobsson die große Chance, per Kopf noch aufs 1:2 zu verkürzen (45.).
Deutschlands WM-Bilanz in der Übersicht
Angerer packt die Faust aus
Schweden mit Wiederbeginn mit neuem Mut aus den Katakomben? Mitnichten! Deutschland drückte direkt wieder auf die Tube: Kemme bugsierte das Leder sehenswert nach einem tollen Vorstoß auf die Querlatte und machte damit ein weiteres Mal klar, dass es an diesem Abend nur einen Sieger geben konnte (46.). Der Wille sowie das etwas verbesserte und variablere Laufverhalten war den Schwedinnen aber nicht abzusprechen: Unter anderem musste Angerer in höchster Not per Faustabwehr im Fünfmeterraum nach einer Ecke vor Ilestedt klären (56.).
Der vermehrte Ballbesitz und das häufigere Vorankommen Richtung Strafraum lag aber auch daran, dass sich Deutschland zurückzog und eher auf vorentscheidende Konter lauerte.
Sasic und Marozsan bringen Viertelfinale unter Dach unf Fach
Mit fortschreitender Spieldauer erarbeitete sich die Neid-Elf dann auch wieder zahlreiche Möglichkeiten aufs 3:0. Erst hob Goeßling den Ball an die Querlatte (64.), ehe Popp das Leder die Torlinie entlang kratzte. Die zuvor verpassende Sasic spielte aber nicht mit, sondern blieb am Boden liegen (69.). Schließlich verhinderte Torwächterin Lindahl noch mit einer gelungenen Beinparade den Einschuss von Sasic (71.).
In einer furiosen Schlussphase sollte dann zunächst das endgültig entscheidende 3:0 fallen: Laudehrs Schuss wurde zunächst von Fischer an den linken Pfosten abgefälscht. Die zuvor nicht im Abseits stehende Sasic war schlussendlich zur Stelle und nickte zum 3:0 ein (78.). Der Ehrentreffer für Schweden blieb außerdem nicht verwehrt, da Sembrandt nach einem Freistoß stark hochstieg und wuchtig einnetzte (82.). Final netzte dann auch noch die eingewechselte Marozsan mit etwas Glück nach einer flach ausgeführten Goeßling-Ecke zum 4:1-Endstand ein (88.).
Im Viertelfinale trifft die deutsche Damen-Auswahl am kommenden Freitag (22 Uhr, LIVE! bei kicker.de) entweder auf Frankreich und Südkorea. Dieses Achtelfinale steigt am morgigen Sonntag um 22 Uhr.
