Mit einem "anderen Kaliber" als beim 7:0 beim Qualifikations-Auftakt in Cottbus gegen Bulgarien hatte man beim DFB-Team vorab gerechnet - und auch wenn man gut darauf hätte verzichten können, wurde man direkt bestätigt: Bereits in der 3. Minute kam die erst 16-jährige serbische Stürmerin Matejic zu einfach an Lattwein vorbei und sorgte alleine vor Frohms sicher für den frühen deutschen Rückstand.
Erster Durchgang fünf Minuten unterbrochen - DFB-Team fahrig
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte ihr Team auf zwei Positionen umgestellt und Lattwein und Brand für Kleinherne und Lohmann gebracht, sah ihr Team aber einigen Problemen ausgesetzt. Serbien nahm durch gezieltes Mittelfeldpressing Däbritz und Marozsan die Räume, die dadurch kaum zur Entfaltung kamen - und wenn, dann spielte die DFB-Elf ihre Angriffe oft schlampig zu Ende.
Die einzigen nennenswerten DFB-Abschlüsse des ersten Durchgangs, der wegen der "Auswechslung" einer Linienrichterin aufgrund gesundheitlicher Probleme fünf Minuten unterbrochen war, gaben Marozsan aus großer Distanz (28.) und Brand mit einem Kullerball (42.) ab. Gefährlicher war sogar noch Serbien, das immer wieder zielstrebig durchs Zentrum spielte und Frohms in Person von Matejic und Cankovic (jeweils 32.) zweimal ernsthaft prüfte.
Deutschland wie ausgewechselt: Schüller schnürt Viererpack
Hatte der erste Durchgang aus deutscher Sicht doch sehr ernüchternd gewirkt, kam das deutsche Team in Sachen Spielwitz wie verwandelt aus der Pause - und drehte die Partie binnen weniger Minuten. Zunächst profitierte das DFB-Team nach einem schönen Spielzug auch von einem kuriosen Missverständnis in der serbischen Defensive. Nach einem von Kostic parierten Magull-Schuss konnte Blagojevic eigentlich problemlos klären, verließ sich aber auf ihre Torfrau und schoss letztlich die nachsetzende Schüller an - 1:1 (49.).
Deutlich mehr Eigenleistung brachte die deutsche Mannschaft kurz darauf beim nächsten Tor auf: Nach einer serbischen Standardsituationen fuhr die DFB-Elf einen Konter aus dem Lehrbuch, Schüller köpfte Brands feine Flanke ein und schnürte den Doppelpack (54.).
Der Kontrast zum ersten Durchgang war nun frappierend, es spielte nur noch Deutschland - und das mit richtig viel Zug zum Tor. Die serbische Torfrau Kostic war unter Dauerbeschuss, parierte stark gegen Brand (52., 63.) und Schüllers Seitfallzieher (70.), war aber gegen die nun omnipräsente deutsche Stürmerin kurz darauf geschlagen: Nach einer Ecke fiel Schüller der Ball vor die Füße, die 23-Jährige schnürte den Dreierpack (71.). Doch damit nicht genug: Gegen nun völlig auseinanderfallende Serbinnen legte Schüller mit einem herrlichen Kopfball nach Huth-Flanke sogar noch Tor Nummer vier nach (77.).
Leupolz setzt den sehenswerten Schlusspunkt
Das fünfte und letzte deutsche Tor erzielte die Torjägerin dann zwar nicht selbst, betätigte sich aber noch als Vorbereiterin: Nach Schüllers Weiterleitung im Mittelfeld jagte die kurz zuvor eingewechselte Leupolz den Ball sehenswert ins rechte obere Eck (79.) zum am Ende doch noch standesgemäßen 5:1-Endstand.
Für die DFB-Frauen geht es im Rahmen der WM-Qualifikation im Oktober mit zwei Spielen gegen Israel weiter - zunächst auswärts am 21.10., dann zu Hause am 26.10. Im November folgen Duelle mit der Türkei (H) und Portugal (A).