Frauen-Weltmeisterschaft

Handball-WM 2023: DHB-Frauen spielen um Platz fünf

32:26-Erfolg gegen Tschechien

Leuchters erstes Ausrufezeichen: DHB-Frauen spielen um Platz fünf

Sprung- und wurfstark: Viola Leuchter wurde zur "Spielerin des Spiels" gewählt.

Sprung- und wurfstark: Viola Leuchter wurde zur "Spielerin des Spiels" gewählt. imago images

Wirklich viel Zeit hatte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft nach ihrem enttäuschenden Auftritt im WM-Viertelfinale gegen Schweden und dem damit geplatzten Medaillentraum nicht, um ihre Wunden zu lecken. Bundestrainer Markus Gaugisch hatte angekündigt, den Fokus schnell auf Tschechien legen zu wollen.

Im ersten von zwei Platzierungsspielen ging es für die DHB-Auswahl - vor nur 445 Zuschauern - darum, sich die Chance auf Rang fünf zu erhalten. Und das gelang. Auch weil Deutschland einen blendenden Start ins Spiel erwischte, von 3:2 zog die deutsche Mannschaft mit einem 4:0-Lauf auf 7:2 davon. Im Laufe der ersten Hälfte kam aber doch wieder mehr Sand ins Getriebe, sodass Gaugischs Teams "nur" eine Zwei-Tore-Führung mit in die Pause nehmen konnte.

Leuchter trifft wie Jerabkova

Problem war sicherlich einmal mehr der Angriff, gerade einmal eine 52-prozentige Erfolgsquote wiesen die deutschen Angriffe auf - Tschechien lag bei ebenfalls schwachen 55 Prozent. Beste DHB-Werferin war Top-Talent Viola Leuchter mit drei Toren bei sechs Versuchen. Bei den Tschechinnen war Spielgestalterin Marketa Jerabkova, vor der Deutschlands Co-Trainer Jochen Beppler beim kicker noch gewarnt hatte, mit fünf Treffern bei neun Würfen erfolgreichste Schützin.

Viola Leuchter

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In den zweiten Abschnitt startete das DHB-Team unbeeindruckt von zuvor aufholenden Tschechinnen mit dem nächsten 4:0-Lauf und legte damit den Grundstein für einen am Ende souveränen Sieg. Gaugischs Mannschaft steigerte sich kontinuierlich und baute den Vorsprung bis zum Ende auf sechs Tore aus. Ein 32:26 prangte auf der Anzeigetafel. 

18 Paraden von Kudlackova

Beste deutsche Werferin war am Ende Leuchter, die 19-Jährige - hinterher zur "Spielerin des Spiels" gewählt - kam auf sechs Treffer bei zehn Versuchen. Bei den Tschechinnen erzielte Jerabkova nur einen weiteren und kam ebenfalls auf sechs Tore. Beste Tschechin war fraglos Torhüterin Petra Kudlackova, die insgesamt 18 Paraden sammelte. Katharina Filter und Sarah Wachter kamen im deutschen Tor gemeinsam auf 13 Paraden.

Damit steht schon jetzt fest, dass die deutsche Mannschaft ihr bestes WM-Ergebnis seit Bronze 2007 feiern wird. Gegner in der Partie um Platz fünf am Sonntag (10.15 Uhr) ist der Sieger der zwischen Montenegro und den Niederlanden am Freitagnachmittag.

Deutschland - Tschechien 32:26 (14:12)

Deutschland: Filter (Brest Bretagne), Wachter (Borussia Dortmund) - Leuchter (Bayer 04 Leverkusen) 6, Berger (HSG Bensheim-Auerbach) 4, Lott (Thüringer HC) 4, Smits (SG BBM Bietigheim) 4, Behnke (TuS Metzingen) 2, Bölk (Ferencvarosi TC) 2, Döll (SG BBM Bietigheim) 2, Stockschläder (Thüringer HC) 2, Weigel (TuS Metzingen) 2, Antl (Borussia Dortmund) 1, Behrend (SG BBM Bietigheim) 1, Grijseels (Handball Metz) 1, Schmelzer (HC Dunar. Braila) 1, Thomaier (Bayer 04 Leverkusen)
Tschechien: Kudlackova, Novotna - Jerabkova 6/1, Kuxova 4, Mala 4, Zachova 4, Cholevova 3/1, Dresslerova 2, Desortova 1, Striskova 1, Sustackova 1, A. Frankova, J. Frankova, Jestribkova, Setelikova
Schiedsrichterinnen: Mariana Garcia (Argentinien)/Maria Ines Paolantoni (Argentinien)
Zuschauer: 445
Strafminuten: 12 / 6
Disqualifikation: - / -

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