U-21-Weltmeisterschaft

Handball, U-21-WM: DHB-Team sprintet zum zweiten Sieg

Nächster hoher Erfolg gegen Tunesien

Trotz zu nachlässiger Abwehr: DHB-Team sprintet zum zweiten Sieg

Zweites Spiel, zweiter Kantersieg: Die deutsche U-21-Nationalmannschaft um Niclas Heitkamp (M.) hat mit Tunesien kaum Probleme.

Zweites Spiel, zweiter Kantersieg: Die deutsche U-21-Nationalmannschaft um Niclas Heitkamp (M.) hat mit Tunesien kaum Probleme. IMAGO/Jan Huebner

Am Mittwochabend trafen mit Deutschland und Tunesien im zweiten Vorrundenspiel die Teams der Gruppe B aufeinander, die jeweils ihr Auftaktspiel gewonnen hatten. Martin Heuberger vertraute der gleichen Startsieben, die bereits Libyen dominiert hatte.

Die Tunesier wollten die DHB-Auswahl überraschen, doch von der anfänglichen 3:2:1-Deckung wich der Außenseiter schnell auf eine 6:0 zurück. Die über 3000 Fans in Hannover begeisterten zu Beginn Lokalmatadoren, Linkshänder Renars Uscins und Kreisläufer Justus Fischer - beide bei der TSV Hannover-Burgdorf unter Vertrag - wirbelten Tunesiens Abwehr ordentlich durcheinander.

Hinten hatte Keeper David Späth schnell Betriebstemperatur, im ersten Abschnitt entschärfte der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen sechs Bälle. Im Angriff zelebrierte Deutschland flüssigen Kombinationshandball, die Vereinsblöcke aus Berlin und Hannover zeigten blindes Verständnis.

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Machtverhältnisse früh geklärt

Beim 3:8-Rückstand nutzte Tunesien seine erste Timeout-Karte (12.), doch an der Statik des Spiels änderte sich deswegen nichts. Uscins - später zum Spieler des Spiels gewählt - fand mit einem tollen Anspiel hinter die Abwehr Teamkollege Fischer, der mit seinem dritten Treffer beim dritten Versuch auf 9:3 stellte.

Die Machtverhältnisse waren früh geklärt, doch Deutschland agierte speziell in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte in der Abwehr zu nachlässig - zu oft sah sich Späth unbedrängten Würfen ausgesetzt. Auch bei Siebenmetern hatte die DHB-Auswahl Luft nach oben, worin sich der noch immer hohe, aber nicht überragende Pausenstand von 21:13 begründete.

Heuberger genervt von durchwachsener Deckungsarbeit

Wie am Vortag wechselte Heuberger nach der Pause komplett durch, dem Fluss des Spiels tat es keinen großen Abbruch, die Abwehr vor Füchse-Keeper Lasse Ludwig stand etwas stabiler. Ein Highlight des zweiten Durchgangs war der Kempa von Rechtsaußen Stephan Seitz auf Linksaußen Florian Kranzmann zum 31:19 (41.), der die Zuschauer in Hannover von den Sitzen riss.

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Kurz darauf machte Heuberger seiner Mannschaft allerdings eine Ansage, weil die Abwehr wie schon im ersten Abschnitt enorm nachließ. Bei seiner Auszeit in der 46. Minute erklärte der DHB-Coach mit grimmiger Miene: "Sie machen gerade vier, fünf Gegenstoßtore - das sind viel zu viele."

Moritz Sauter knackte wenig später die Marke von 40 Treffern, das defensive Bild der deutschen Mannschaft blieb aber hängen. Nach 60 Minuten stand ein verdienter 46:31-Erfolg, bei dem erneut der ganze Kader auf ausreichend Spielzeit kam.

Zum Abschluss der Vorrunde trifft die DHB-Auswahl am Freitag (18 Uhr) auf Algerien, das gegen Libyen seinen ersten Sieg eingetütet hatte.

Deutschland - Tunesien 46:31 (21:13)

Deutschland: Späth, Ludwig (1); Kranzmann (6), Sauter (5), Seitz (4), Freihöfer (4), Fischer (4), Beneke (4), Heitkamp (4), Uscins (4), Häseler (3), Sajenev (3), Lichtlein (2), Langhoff (1), Pregler (1), Wilhelm
Schiedsrichter: Sosa/Lemes (Uruguay)
Zuschauer: 3369

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