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Gomez köpft beobachtet von Borowski vor Gegenspieler Gabbidon. dpa
Nach dem 4:0-Sieg gegen Zypern tauschte Bundestrainer Joachim Löw im letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Wales zweimal Personal aus und brachte Castro, der sein erstes Länderspiel von Beginn an machte, und Borowski für Arne Friedrich und Trochowski.
Den bekanntesten Namen bei den Gästen aus Wales hat Trainer John Toshack, einst Goalgetter beim FC Liverpool. Toshack, der mit vielen Ausfällen zu kämpfen hatte, schickte mit Collins, Gabbidon, Davies und Earnshaw vier Premier-League-Profis auf den Rasen.
Es dauerte eine geschlagene Viertelstunde, bevor die Nationalelf, die gegen das zu Beginn äußerst aggressive und zweikampfstarke Wales bis dorthin vergeblich ihren Rhythmus gesucht hatte, für Torgefahr sorgen konnte: Nach toller Kombination legte Fritz auf Borowski zurück, der aus 17 Metern am Pfosten scheiterte. Von Keeper Hennesseys Hand prallte das Leder erneut ans Torgestänge und dann die Arme des Schlussmanns.
Doch auch dies war kein Wachmacher für die Löw-Elf. Die Gäste bewegten sich weiterhin gut, hatten viel Ballbesitz. Die deutschen Akteure machten es ihnen zu einfach, standen zu weit von ihren Gegenspielern entfernt, kamen nicht in die Zweikämpfe. Trotz des körperlosen Spiels des WM-Dritten stand für die Toshack-Schützlinge zunächst nur eine Halbchance durch Earnshaw zu Buche (19.).
Auch im Offensivspiel der ohne Esprit und Elan agierenden Hausherren blieb vieles Stückwerk. Lediglich Podolski sorgte mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze für Torgefahr (24.) für das DFB-Team, das sich danach erstmal eine Auszeit von zehn Minuten gönnte. Gegen das forsche Wales, immer wieder angetrieben von Kapitän Davies, der viel zu viele Freiheiten genoss, hatte dann Gomez nach guter Kombination eine gute Kopfballmöglichkeit, köpfte aber nach Lahms Flanke einen Meter vorbei (34.). Im Gegenzug flog Fletchers Flachschuss ebenso weit neben den Pfosten. Hitzlspergers Knaller aus der Distanz war dann die letzte nennenswerte Szene vor der Pause - der Stuttgarter zielte drei Meter daneben (43.).
Die Gruppe D
Mit Rolfes für Hitzlsperger begann Deutschland Abschnitt zwei - doch besser wurde es nicht. Vielmehr lief in den ersten zehn Minuten gar nichts mehr, ein Fehlpass jagte den anderen. Hilbert löste den unglücklich agierenden Castro ab (56.). Richtig gefährlich wurde es für die Gäste in der Folge zunächst nur nach einem Freistoß des wie Podolski kaum sichtbaren Borowski, den Hennessey unterlief. Rolfes freilich konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen (59.).
Gegen nachlassende Waliser ergaben sich später noch Chancen durch Klose (64.) und Lahm (68.). Der letzte Wille, die Spannung aber fehlte den Löw-Schützlingen, um die Partie, die auch in der Schlussviertelstunde reichlich Magerkost bot, für sich zu entscheiden. Lediglich Borowski, dessen 16-Meter-Schuss Collins abblockte, sorgte in der Endphase für echte Torgefahr (81.).
Ob es an dieser Konstellation lag? Durch das Remis gegen Wales landet Deutschland laut UEFA-Reglement wegen der schlechteren EM-Qualifikation gegenüber Niederlande bei der Auslosung am 2. Dezember in Luzern nun nicht neben den Gastgebern Schweiz und Österreich sowie Titelverteidiger Griechenland in Lostopf 1. Dieser verheißt eine schwerere EM-Vorrundengruppe als Lostopf 3, in dem die Nationalelf nun landet.