Bundesliga (D)

"Die Lichter gehen nicht aus"

Cottbus: Nach dem Debakel gegen Nürnberg

"Die Lichter gehen nicht aus"

Bojan Prasnikar

Zukunft ungewiss: Cottbus-Coach Bojan Prasnikar. imago

Doch wer soll diese Tore schießen? Zudem mit Emil Jula nun auch der letzte gesunde Stürmer verletzt ist. "Keiner hatte Normalform, es war eine Blamage", sagte ein frustrierter Timo Rost. An ein Wunder glauben nur noch die größten Optimisten.

Aller Voraussicht nach wird damit in der kommenden Spielzeit wohl nach der Wende zum zweiten Mal seit der Saison 2005/06 kein Klub aus den neuen Ländern mehr im Fußball-Oberhaus vertreten sein. Präsident Ulrich Lepsch, der die Pleite erst einmal sacken lassen musste, stellte unumwunden fest: "Wir haben uns in ganz Fußball-Deutschland blamiert."

Zuvor hatten die Anhänger ihrem Frust mit gellenden Pfiffen und Schmährufen gegen die Feldspieler ("Außer Tremmel könnt ihr alle gehen") und Trainer Bojan Prasnikar ("Prasnikar raus") Luft gemacht. Auf die Zukunft des Trainers angesprochen äußerte sich der Energie-Präsident ausweichend: "Das ist heute nicht das Thema. Ich muss erst einmal diesen Abend verkraften." Auch Prasnikar selbst ließ seine Zukunft offen: "Unser Ziel haben wir nicht erreicht. Wir werden uns nach dem Spiel in Nürnberg zusammensetzen und eine Analyse machen. Dann sehen wir weiter."

Der (wahrscheinliche) zweite Abstieg nach 2003 würde naturgemäß den Weggang zahlreicher Leistungsträger bedeuten. Kapitän Rost, der als Neuzugang in Nürnberg gehandelt wird, und Top-Torjäger Dimitar Rangelov, der wegen einer Bänderdehnung auch im Rückspiel fehlen wird, haben in ihren Verträgen Ausstiegsklauseln, Ivica Iliev und Ervin Skela könnten gar ablösefrei gehen. Zudem müsste der Etat von 23 auf 13 Millionen gekürzt werden. Präsident Lepsch: "Die Lichter gehen nicht aus, aber wir müssen vieles neu überdenken."