Basketball

Basketball-Bundesliga: ratiopharm Ulm vergibt Günthers Nummer nicht mehr

Ehrung im Zuge des Schwabenderbys gegen Tübingen

Die Nummer 6 wird nicht mehr vergeben: Ulm ehrt Klublegende Günther

Per Günther nach seinem letzten Spiel als Basketball-Profi im Mai 2022.

Per Günther nach seinem letzten Spiel als Basketball-Profi im Mai 2022. IMAGO/Nordphoto

500 Bundesligaspiele, zwei Finalteilnahmen, am häufigsten zum beliebtesten Spieler der BBL gewählt: Per Günther beendete seine Karriere im Sommer 2022 ausgerechnet im Sommer vor dem ersten Meistertitel der Ulmer Vereinsgeschichte. Die Klublegende hatte zwar keinen sportlichen Anteil daran, dass nun ein Meisterbanner die Ulmer Hallendecke ziert, eine Erinnerung an Günther wird am Samstag aber trotzdem unter das Dach der ratiopharm Arena gezogen. Dort wird dann auch ein Trikot mit Günthers Nummer 6 hängen. Knapp eineinhalb Jahre nach seinem letzten Profispiel wird ihm damit als erstem Ulmer Spieler die Ehre zuteil, dass seine Trikotnummer nicht mehr vergeben wird.

Im Vorfeld des Schwabenderbys gegen die Tigers Tübingen, die nach fünf Jahren Zweitklassigkeit im vergangenen Sommer den Wiederaufstieg in die BBL schafften, wird das Trikot-Retirement über die Bühne gehen. Günther ist bereits voller Vorfreude: "Dieses Spiel ist für den Klub, die Fans - und war auch für mich immer etwas ganz Besonderes. Ich verbinde damit viele unvergessliche Augenblicke. Es ist großartig, dass es die Tübinger pünktlich zurück in die erste Liga geschafft haben. Natürlich bedeutet es mir viel, dass mir als erstem Spieler der Ulmer Basketballgeschichte diese Ehre zu Teil wird."

Günther erreichte mit Ulm zweimal die BBL-Finals

Günther, der jahrelang die Identifikationsfigur der Ulmer war und über ein Jahrzehnt hinweg als eines der Gesichter der Basketball-Bundesliga galt, spielte seine gesamte Bundesliga-Karriere nur für einen Klub: ratiopharm Ulm. In 14 Spielzeiten absolvierte er 500 Bundesligaspiele für die Schwaben und entwickelte sich besonders in den ersten Jahren Hand in Hand mit dem gesamten Standort. So galten die Ulmer bei Günthers Wechsel von seinem Heimatklub Hagen im Jahr 2008 als Abstiegskandidat, spätestens mit dem Bau der ratiopharm Arena änderte sich das jedoch. Der Verein entwickelte sich zur Spitzenmannschaft und konnte mit Kapitän und Leistungsträger Günther zweimal die BBL-Finals erreichen, wo der damalige Serienmeister Bamberg jeweils zu stark für die Spatzen war.

Zu stark war aber auch Günther in seinen besten Jahren für die Ulmer geworden und hätte mit Sicherheit auf noch höherem Niveau spielen können. Doch der Aufbauspieler hielt Ulm die Treue und der Verein zahlte es ihm in dessen schweren Zeiten zurück. In den letzten Jahren von Günthers Karriere, als er immer wieder von Verletzungen geplagt wurde, setzte der Verein in kleinerer Rolle weiter auf den 65-maligen Nationalspieler, obwohl seine Leistungen weit weg von denen der Vorjahre waren.

Mehrfach beliebtester Spieler der Liga

Günthers Legendenstatus spiegelte sich auch in seiner Beliebtheit wider: zwischen 2012 und 2016 wurde er fünfmal in Folge zum beliebtesten Spieler der Liga gewählt und mit dem Pascal Roller-Award ausgezeichnet. Zu dieser Zeit wurden auch immer wieder Stimmen laut, den Preis in Per Günther-Award umzubenennen. Komplett verzichten müssen die deutschen Basketball-Fans nach Günthers Karriereende aber nicht auf den heute 35-Jährigen: mittlerweile ist er als TV-Experte tätig und begleitete unter anderem die deutsche Nationalmannschaft beim Weg zum sensationellen Weltmeistertitel im vergangenen Jahr vor Ort.

kon

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