Dortmunds Trainer Matthias Sammer änderte sein Team gegenüber dem 4:1-Erfolg in Bremen auf zwei Positionen: Ewerthon ersetzte nach seinen zwei Treffern wie erwartet Amoroso, der offensivere Ricken kam für Kapitän Reuter von Beginn an zum Zug. Arsenal-Coach Arsene Wenger ließ die Mannschaft beginnen, die beim 1:2 gegen Auxerre nicht gerade überzeugte. Lediglich Pires stand nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder in der Startformation, Kanu musste weichen. Wiltord rückte dafür in die Spitze neben Henry.
Die Borussia begann engagiert und hatte bereits nach zwei Minuten die große Chance in Führung zu gehen. Nach einem Pass von Ewerthon steuerte Ricken alleine auf Arsenal-Torwart Seaman zu, scheiterte aber am Pfosten.
Arsenal fing sich nach dieser Schrecksekunde schnell und setzte seine schnellen, beweglichen Offensivleute Henry, Wiltord und Ljungberg immer wieder durch schöne Ballstafetten in Szene. Die Engländer gefälliger, Dortmund aber gefährlicher. So in der 14. Minute, als Dede auf der linken Außenbahn Wiltord versetzte und mustergültig auf Koller flankte. Der Tscheche köpfte den Ball aber aus fünf Metern an den rechten Innenpfosten.
Dies sollte sich vier Minuten später rächen. Kehl verursachte einen Freistoß 18 Meter vor dem eigenen Tor und Henry ließ sich diese Chance nicht entgehen. Der Franzose zirkelte den Ball über die Mauer unhaltbar für Lehmann in die Maschen.
Arsenal in der Folge etwas variabler, stellte die BVB-Abwehr mit Positionswechseln immer wieder vor Probleme, doch echte Torchancen ergaben sich für die Wenger-Elf nicht. Dortmund hielt dagegen und hatte seine Möglichkeiten, doch Wörns (24.) und Ewerthon (36.) brachten den Ball nicht im Arsenal-Gehäuse unter. Besser machte es Rosicky, der nach 38 Minuten unter Mithilfe von Gilberto einen Freistoß aus halblinker Position versenkte. Der Arsenal-Akteur fälschte den Ball des kleinen Tschechen unglücklich ab, vom rechten Innenpfosten sprang das Leder zum verdienten Ausgleich ins Tor. Nach einer interessanten ersten Hälfte ging es mit einem zu diesem Zeitpunkt gerechten 1:1 in die Kabine.
Dortmund begann die zweite Halbzeit druckvoll, ohne jedoch zu echten Torchancen zu kommen. Beide Mannschaften nahmen zunächst etwas das Tempo aus dem Spiel und leisteten sich im Mittelfeld immer wieder leichtfertige Ballverluste, die jedoch alle allesamt ohne Folgen blieben.
Die Sammer-Elf war optisch überlegen, konnte aber bis zur 62. Minute keinen entscheidenden Akzente setzen. Da war es dann Koller, der nach einem Pass in die Tiefe einen Schritt schneller war als Seaman. Der Arsenal-Keeper brachte den Tschechen zu Fall, den Elfmeter verwandelte Rosicky eiskalt. Nach diesem Treffer gab es in der abwechslungsreichen Begegnung keine nennenswerte Höhepunkte vor den Toren. Dortmund stand sicher in der Abwehr, ließ Henry, Wiltord und Ljungberg nicht mehr zur Entfaltung kommen.
Arsenal-Coach Arsene Wenger reagierte zehn Minuten vor dem Ende noch einmal und brachte mit Kanu und Edu zwei frische Kräfte, eine entscheidende Wende brachte diese Maßnahme aber nicht. Die Westfalen waren bis zum Ende konzentriert und brachten den knappen Vorsprung gekonnt über die Zeit.
Borussia Dortmund steht nach diesem insgesamt verdienten Erfolg gegen Arsenal London in der Zwischenrunde der Chamions League. Die Sammer-Elf war über weite Strecken der Partie überlegen und auch torgefährlicher. Arsenal ging zwar in Führung, doch die Westfalen drehten das interessante Spiel mit einer Energieleistung noch um. Wieder einmal war es der gut aufgelegte Rosicky, der dem BVB den Weg in die Zwischenrunde ebnete. Auch die unterlegenen Engländer sind vorzeitig eine Runde weiter.