Zwei gegen einen: Dortmunds Kehl gegen den tackelnden Borowski, Altintop greift nicht ein. dpa
Bei bestem Fußball-Wetter gingen beide Teams vom Start weg engagiert zur Sache. Klar zu sehen das Bemühen beider Mannschaften, nach Ballgewinn sofort den Weg in die gegnerische Hälfte zu suchen. Dort fehlte es oft an der Genauigkeit, so dass die Angreifer gegen die Abwehrreihen zunächst meist das Nachsehen hatten. Lediglich Toni per Kopf (7.) und auf der anderen Seite Valdez (8.) versprühten Torgefahr.
Das Tempo blieb hoch, die Borussia erspielte sich ein leichtes Übergewicht, das in der Folge in Halbchancen durch Kehls Fernschuss und Valdez' Kopfball binnen einer Minute mündete (22.). Der BVB blieb am Drücker, Hajnals wunderbarer Seitfallzieher rauschte Zentimeter am langen Eck vorbei. Die beste Möglichkeit der Partie bis dorthin allerdings hatte der Rekordmeister, als Borowski Klose klasse frei spielte und der Angreifer Weidenfeller austanzte, dann aber das Leder aus fünf Metern am leeren Tor vorbeischob (27.).
Doppelschlag der Borussia
Schließlich wurde das größere Engagement der Westfalen belohnt: Petric schickte Blaszczykowski steil, Lell unterschätzte die Vorlage und konnte den Ball nicht klären. Der Pole drang in den Sechzehner ein und überwand den leicht ausrutschenden Rensing mit einem trockenen Rechtsschuss (29.).
Vier Minuten später legte die Klopp-Elf nach: Rensing war bei Hajnals direkt verwandeltem Freistoß aus 20 Metern chancenlos.
Die Westfalen spielten nun wie entfesselt, präsentierten sich zweikampfstark, lauffreudig und waren immer einen Schritt schneller als der Gegner. Bis zur Pause erspielten sich die Klopp-Schützlinge zwar keine weiteren zwingenden Torgelegenheiten, doch die Abwehr der Bayern konnte sich auch in dieser Phase nicht über mangelnde Arbeit beklagen.
Munteres Wechselspielchen zur Pause
Bei den Münchnern wechselte Coach Klinsmann zur Halbzeit gleich fünf neue Spieler ein: Van Buyten, Ottl, Kroos, Podolski und Ngwenya kamen für Sagnol, Borowski, Schweinsteiger, Klose und Toni – gleichzeitig stellten die Münchner vom vorher praktizierten 4-4-2 auf ein 3-5-2-System um. Dortmund wechselte mit Kringe für Buckley einen frischen Akteur ein.
Der Rekordmeister bemühte sich nun um ein konstruktives Offensivspiel, blieb aber meist schon in den Ansätzen stecken. Die Borussia hatte nach vorne nicht mehr den Zug wie im ersten Abschnitt, lediglich Petric prüfte Rensing (54.). Ansonsten ergaben sich bis in den Schlussabschnitt hinein kaum nennenswerte Gelegenheiten.
Nur Amateur Ekici trifft
Erst nach dem Anschlusstreffer durch Ekici (73.) – der Amateur war für Altintop gekommen – ergab sich noch einmal Spannung, die sich schnell hätte wieder legen können, wenn Kringe frei vor Rensing die Nerven behalten hätte. Doch der Linksfuß traf nur das Außennetz (74.).
In der Schlussminute bestand Weidenfeller eine seiner seltenen Prüfungen gegen einen gefährlichen Drehschuss von Gastspieler Ngwenya souverän (90.) – es war die einzige echte Ausgleichschance des FCB. So blieb es beim knappen Sieg des BVB, der damit das Ergebnis des Pokalfinales umdrehte und sich den von T-Com gesponserten Supercup sicherte.