3. Liga (D)

MSV Duisburg: Für Dotchev wird die Luft dünner

Duisburg ist auf einen Abstiegsplatz gerutscht - Tränen bei Schmidt

"Draußen könnte auch Trapattoni sitzen": Für Dotchev wird die Luft dünner

Kassierte zum zweiten Mal ein Tor aus dem Mittelkreis: MSV-Schlussmann Leo Weinkauf.

Kassierte zum zweiten Mal ein Tor aus dem Mittelkreis: MSV-Schlussmann Leo Weinkauf. imago images/Team 2

Drei Niederlagen in den vergangenen vier Partien, ein Abrutschen auf Tabellenplatz 17 - die Krise des MSV Duisburg spitzt sich zu. Das 0:1 gegen Meppen ließ die Zebras die Treppe weiter hinunterstolpern, dabei war nach dem Beinahe-Abstieg in der Vorsaison eigentlich ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt worden.

Die Abstiegsangst rund um den MSV lässt die Luft für Trainer Pavel Dotchev, der erst im Februar angeheuert hatte, dünner werden. Vor den Oktober-Aufgaben in Zwickau (16.10.) und gegen Lautern (25.10.) steht in der Länderspielpause eine "intensive Analyse" ins Haus. Präsident Ingo Wald (63) und Sportdirektor Ivica Grlic (46) kündigten "viele Gespräche" an. Die Verantwortlichen suchen nun nach den Gründen, warum das Team sein Leistungsvermögen nicht auf den Rasen bringen kann.

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Draußen könnte auch Trapattoni sitzen. Der könnte da auch nicht viel machen.

Pavel Dotchev

Dotchev spricht von mangelndem Selbstvertrauen, von Blockaden in den Köpfen. So versucht er, vermeintlich Unerklärbares zu erklären. Torhüter Leo Weinkauf fing sich zum zweiten Mal in dieser Saison einen Gegentreffer aus dem Mittelkreis ein. Für Meppen ein Traum, für den MSV ein Albtraum. "Draußen könnte auch Trapattoni sitzen. Der könnte da auch nicht viel machen", kommentierte Dotchev niedergeschlagen die Situation.

Tränen bei Routinier Schmidt - Stoppelkamp: "Unverschämtheit"

Im Fokus stand der kurz vor Schluss eingewechselte Verteidiger Dominik Schmidt. Der 34-Jährige, der in Duisburg symbolisch für die sportliche Talfahrt in der letzten Saison steht und den die Sportliche Leitung bereits aussortiert hatte, musste ein gellendes Pfeifkonzert ertragen. Nach dem Match brach der Routinier in Tränen aus, Mitspieler mussten ihn trösten. Kapitän Moritz Stoppelkamp bezeichnete die Pfiffe als "Unverschämtheit".

Sollte der MSV den Trainer wechseln (Dotchev: "Ich bin nicht wichtig. Wichtig ist der Verein. Solange ich hier bin, werde ich kämpfen."), müsste er sich zum vierten Mal innerhalb von elf Monaten auf Trainersuche begeben. Auch Präsident Wald und Sportdirektor Grlic sind bei Mitgliedern und Fans umstritten. Trotz heftiger Kritik von außen hatte Wald in den letzten Monaten seinem Manager demonstrativ den Rücken gestärkt.

dr/kon

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2021/22