Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, kurz vorher hatte Metz noch selbst die Chance auf den Sieg vergeben, da schlich sich Nationalspieler Julian Draxler in den Strafraum und stand nach einer abgewehrten Flanke von Angel di Maria goldrichtig. Der 26-Jährige köpfte ein und ermöglichte so nach zwei Auftaktniederlagen den ersten Dreier in dieser noch jungen Ligue-1-Saison und ließ sich feiern.
Eine Art Durchbruch für den Offensivmann? Schließlich war Draxler in der letzten Zeit nie über die Rolle als steter PSG-Joker hinausgekommen, weswegen ihm auch Bundestrainer Joachim Löw zuletzt einen Vereinswechsel nahelegte (Arsenal und Leverkusen sind im Gespräch). Sein Trainer Thomas Tuchel sagte jedenfalls nach Spielschluss: "Julian muss nicht beweisen, dass er die Qualität hat, das ist sicher. Er hat diese Qualität. Wenn er mit dieser Einstellung spielt, kann er ein sehr wichtiger Akteur für uns sein."
Personell sieht's düster aus
Das Transferfenster ist zwar noch bis zum 5. Oktober geöffnet, und Tuchels Aussage lässt sicherlich Interpretationsspielraum. Doch seit Mittwoch spricht ein bisschen mehr dafür, dass der Ex-Schalker und -Wolfsburger noch eine Zukunft an der Seine hat, zumal "wir es uns im Moment nicht leisten können, irgendeinen Spieler auszuschließen", wie Tuchel betonte.
Der Hintergrund dessen: Superstar Neymar saß den ersten Teil seiner von der Liga aufgebrummten Zwei-Spiele-Sperre ab, Kylian Mbappé wartet nach positivem Coronatest noch auf grünes Licht, Draxlers Nationalmannschaftskollege Thilo Kehrer ist angeschlagen, Layvin Kurzawa ist für sechs Partien aus dem Verkehr gezogen, der ehemalige Dortmunder Abdou Diallo gesperrt (Gelb-Rot) - und obendrein blüht di Maria nach seiner Spuckattacke noch eine nachträgliche Sperre. Da scheint ein Draxler-Weggang nur schwer realisierbar, da ansonsten eine weitere Lücke klafft.
Und als wäre das noch nicht genug, vermeldeten die Pariser am Donnerstag noch das: Der frühere Bayern-Profi Juan Bernat zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu und wird dem Champions-League-Finalisten somit monatelang fehlen.
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