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Drei Spiele sieglos: Euphorie beim VfB Lübeck ist verflogen

Weckruf zum richtigen Zeitpunkt?

Drei Spiele sieglos: Die Euphorie beim VfB Lübeck ist verflogen

Ein halbes Dutzend an guten Chancen, aber kein Ertrag: Lübecks Felix Drinkuth scheitern an Norderstedts Keeper Lars Hoxsohl.

Ein halbes Dutzend an guten Chancen, aber kein Ertrag: Lübecks Felix Drinkuth scheitern an Norderstedts Keeper Lars Hoxsohl. IMAGO/Lobeca

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Die Euphorie, die den VfB Lübeck zu Saisonbeginn von Sieg zu Sieg hatte eilen lassen, ist verflogen. "Ich bin genervt", gestand Felix Drinkuth nach der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Norderstedt. "Wir haben den Gegner kontrolliert, waren offensiv und dominant", sagte der 28-Jährige, wusste aber auch, woran es lag, dass der Herbstmeister in der letzten Partie der Hinrunde zum zweiten Mal in dieser Spielzeit leer ausgegangen war: "Wir haben das Tor nicht gemacht."

Die Hoffnung war groß, dass mit Drinkuths Rückkehr nach vierwöchiger Verletzungspause auch die Rückkehr in die Erfolgsspur gelingt. Gegen seinen Heimatverein, für den der Offensivspieler zwischen 2016 und 2019 insgesamt 93 Pflichtspiele absolviert hatte und dessen Präsident sein Onkel Reenald Koch ist, durfte der Angreifer überraschend von Beginn an ran - und belebte die Offensive. Doch aus einem halben Dutzend Möglichkeiten schlug der VfB kein Kapital und wartet nunmehr seit drei Spielen auf einen Sieg.

Coach hadert mit Chancenverwertung

"Wir haben uns zunächst schwergetan, hatten dann aber eine gute Phase mit vier, fünf richtigen Brettern. Die Chancen müssen reichen, um irgendetwas mitzunehmen", bilanzierte Coach Lukas Pfeiffer treffend. Auch Drinkuth hätte den VfB in Führung bringen können, war allerdings im Pech und traf nur das Aluminium. Neben Abschlussglück ist der Pfeiffer-Elf noch etwas abhandengekommen: die Souveränität, die den Ligaprimus lange ausgezeichnet und zwischenzeitlich für einen Sieben-Punkte-Vorsprung gesorgt hatte. Nur acht von 18 möglichen Punkten verbuchten die Grün-Weißen zuletzt - damit ist das Titelrennen wieder völlig offen.

Programm bis zur Winterpause

"Das haben wir registriert, bereitet mir aber keine Sorge", sagte VfB-Sportvorstand Sebastian Harms. Auch Drinkuth ist (noch) nicht beunruhigt. "Die Saison ist lang, Formschwankungen gehören nun mal dazu", betonte der drittligaerfahrene Angreifer und verwies auf die Qualität im Lübecker Kader: "Wir haben schon gezeigt, was wir können: Wenn der Zug ins Rollen kommt, sind wir nur schwer aufzuhalten."

Nichts aber ist so vergänglich wie der Erfolg von gestern, und so geht es für den VfB in erster Linie darum, sich zu stabilisieren. "Vielleicht war das ein Weckruf zum richtigen Zeitpunkt", sagte Drinkuth, um den Blick anschließend auf das Topspiel am Freitag gegen den Hamburger SV II zu richten: "Wir müssen wie im Sommer versuchen, jetzt in die Rückrunde zu starten." Dann dürfte auch die Euphorie an die Lohmühle zurückkehren. Das Hinspiel in Hamburg endete 1:1.

Sascha Sievers

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