2. Bundesliga (D)

Dynamo: Anfällig und lernunfähig

Dresden: Mitgliederbeiträge zur Rettung verdoppelt?

Dynamo: Anfällig und lernunfähig

Zum Verzweifeln: Dynamo Dresden bekommt die sportliche und wirtschaftliche Situation einfach nicht in den Griff.

Zum Verzweifeln: Dynamo Dresden bekommt die sportliche und wirtschaftliche Situation einfach nicht in den Griff. imago

Coach Janßen gehen mehr und mehr die Stammspieler aus. Nach der schweren Trainingsverletzung von Idir Ouali, für den die Saison gelaufen ist, wird Linksverteidiger Thorsten Schulz für sein übles Einsteigen gegen Dimitrij Nazarov in der Nachspielzeit wohl drei Spiele gesperrt. Ein herber Verlust, wie der 47-jährige Übungsleiter einräumte: "Wir verlieren unseren wichtigsten Abwehrspieler."

Auch wenn Janßen trotzig ausrief, man werde sich "gegen alle Widerstände durchsetzen", besteht wenig Anlass für einen optimistischen Ausblick. Auch gegen Karlsruhe zeigte sich Dynamo anfällig und lernunfähig. Obwohl die ganze Woche auf KSC-Ecken auf den kurzen Pfosten eingestellt, fiel eben auf diese Weise das 1:2. Mit 23 Gegentoren nach einem Standard belegt Dynamo ligaweit den Minuswert.

Spielersteckbrief Ouali
Ouali

Ouali Idir

Spielersteckbrief T. Schulz
T. Schulz

Schulz Thorsten

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Köln 1. FC Köln
65
2
SC Paderborn 07 SC Paderborn 07
56
3
SpVgg Greuther Fürth SpVgg Greuther Fürth
54

Mitgliederversammlung: Dünne Beschlüsse

So alarmierend wie auf dem Rasen werkelt der Klub auch hinter den Kulissen vor sich hin. Die Außerordentliche Mitgliederversammlung am Samstag endete mit vielen Absichtserklärungen, aber äußerst dünnen Beschlüssen. So soll der designierte neue Geschäftsführer Robert Schäfer inhaltliche Gespräche mit dem Medienunternehmer Michael Kölmel zur Ablösung des insgesamt 7,4 Millionen Euro schweren Darlehens führen. Eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen angesichts der Tatsache, dass ohne ein schnelles Resultat in dieser Frage die Lizenzerteilung vor allem im Abstiegsfall am seidenen Faden hängt.

Da Dynamo wenig fremde Hilfe findet, will man sich nun selbst zur Kasse bitten. Die Jahresbeiträge für die über 14.000 Mitglieder sollen durch Einmalzahlungen in den nächsten zwei Jahren auf jeweils rund 140 Euro verdoppelt werden, was allerdings im Herbst erst noch final beschlossen werden muss. Thomas Blümel, der Vorsitzende des fangesteuerten Aufsichtsrates, macht für die bedrohliche Situation vor allem den beurlaubten Geschäftsführer Christian Müller und den früheren Aufsichtsrat verantwortlich. Dem gehörte der Kommunalpolitiker allerdings selbst an.