Doch nicht nur in der Heimat wird vom Achtelfinale geträumt, die Mannschaft selbst glaubt an ihre Chance. Um diese aufrechtzuerhalten, müssen nun aber Punkte gegen Nigeria eingefahren werden.
"Das schwerste Spiel haben wir hinter uns", sagte Edin Dzeko in einem Interview, das auf der Website des bosnischen Verbandes veröffentlicht wurde, "nicht nur, weil Argentinien einer der Topfavoriten auf den Titel ist, vielmehr weil das erste Spiel bei einer WM psychologisch besonders schwer ist." Zwar setzte es eine Niederlage gegen die Albiceleste, doch flößte der couragierte Auftritt den Bosniern weiteres Selbstbewusstsein ein. Der Glaube ans Weiterkommen ist größer geworden, auch bei Dzeko: "Dieses Team hat die Kraft, um in den kommenden zwei Spielen gute Resultate zu erzielen und die nächste Phase zu erreichen."
Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe F
Sich selbst setzt Dzeko unter Druck, denn er will gegen Nigeria unbedingt eine "noch bessere Leistung abliefern" und so seine Mitspieler inspirieren. "Dann werden wir alle besser", weiß der Angreifer von Manchester City, der trotz der ganzen Lobeshymnen am Ende mit dem WM-Start seiner Elf ein wenig unzufrieden. "Man kann nicht zufrieden sein, wenn man verliert!" Optimismus verbreitete indes Stuttgarts Vedad Ibisevic, der als erster WM-Torschütze von Bosnien-Herzegowina in die Geschichte eingegangen ist: "Wenn wir so weiter spielen, dann sehe ich für den weiteren Turnierverlauf keine Probleme."
Man kann nicht zufrieden sein, wenn man verliert!
Safet Susic
Nationaltrainer Safet Susic würden gegen Nigeria sogar ein Remis reichen, denn seiner Meinung nach reichen wegen der Nullnummer zwischen den "Super Eagles" und dem Iran vier Punkte, um weiterzukommen. Die kommenden Gegner nimmt Susic aber keineswegs auf die leichte Schulter. "Beide Mannschaften werden uns große Probleme bereiten", erklärt Susic, der personell wohl aus dem Vollen schöpfen kann, denn Sejad Salihovic trainiert wieder und könnte gegen die Afrikaner auflaufen. Gerade das stellt Susic aber vor Probleme - wen rausnehmen? Sead Kolasinac, Izet Hajrovic, Senad Lulic oder jemand anderes?
Außerdem gibt es noch die Systemfragen, denn gerade Ibisevic hat sich nach seiner Einwechslung durch sein Tor mit Nachdruck um einen Stammplatz beworben, Dzeko ist ohnehin unantastbar. Sollen beide Spielen, dann müsste Susic sein kompaktes 4-2-3-1-System zugunsten eines offensiveren 4-4-2 opfern. Susic selbst wollte sich dazu in gewohnter Manier bisher nicht äußern.
