Solari konnte wieder auf Linksverteidiger Marcelo zurückgreifen, auch Kroos durfte genau wie Varane und Asensio von Beginn an ran. Isco musste (wie in allen fünf Spielen unter dem neuen Coach) mit der Bank Vorlieb nehmen. Dani Carvajal stand nach längerer Verletzungspause wieder im Kader.
Den Königlichen gelang in der ersten Hälfte herzlich wenig. Eibar präsentierte sich bestens eingestellt, machte die Räume eng und ließ den spanischen Rekordmeister nicht zur Entfaltung kommen. Selbst setzten die Basken aus der 27.000-einwohnerstadt gefährliche Nadelstiche, erstmals in der 4. Minute: Kike Garcia nahm den Ball nach feiner Hackenvorlage mit der Brust an und ließ ihn einmal aufspringen. Dann zog er aus 28 Metern ab - und hämmerte den Ball an den Pfosten.
In der 16. Minute war's dann passiert. Eibar setzte zum Konter über Cucurella an, und das gefällig und erfolgreich. Den ersten Versuch von Kike Garcia konnte Courtois noch parieren, im Nachstochern drückte Escalante den Ball über die Linie. Das Tor wurde nochmal wegen einer vermeintlichen Abseitsposition überprüft, zählte aber letztlich - 1:0 Eibar.
Würde nun ein Sturmlauf von Madrid folgen? Mitnichten. Real fand gegen die bissigen Außenseiter überhaupt kein Mittel, keine einzige wirklich hochkarätige Torchance gab es für die Königlichen im ersten Durchgang zu verzeichnen. Vielmehr musste Real ständig aufpassen, nicht ausgekontert zu werden. Die einzige Chance bot sich für Bale mit einem Freistoß aus 17 Metern - Keeper Riesgo parierte den Schuss aufs Torwarteck ohne große Probleme (35.).
Cucurella überall, von Real kommt nichts
Nach der Pause nahm das Debakel für Real weiter seinen Lauf. Odriozola ließ sich von Cucurella auf der rechten Seite den Ball stibitzen. Dessen Querpass brachte Sergi Enrich in Position, der trocken aus 15 Metern ins lange Eck einnetzte (52.). Damit nicht genug: Der völlig aufgedrehte Cucurella flankte von links, weil Modric (der Weltfußballer wurde kurz danach ausgewechselt) ihn nicht daran hinderte. Sergi Enrich verlängerte mit etwas Glück in die Mitte - und Kike Garcia musste nur noch zum 3:0 einschieben. Real hatte sogar Glück, dass kurz hintereinander weder Orellana noch Kike Garcia ihre Topchancen nutzten (64.).
Auch wenn Madrid danach ein wenig agiler wurde - eine Wende lag zu keiner Zeit in der Luft. Eibar ließ die Königlichen ein ums andere Mal ins Abseits laufen (vor allem Benzema), die Königlichen fanden einfach kein Mittel gegen die kompakt stehenden Basken. Erstaunlich locker brachte der krasse Außenseiter den ersten Sieg gegen Real überhaupt über die Zeit. Die nach der Partie mit 20 Punkten auf Platz sechs rangierenden Madrilenen verpassten es somit, Boden auf die Konkurrenz um den FC Barcelona (24 Zähler) gutzumachen. Am Dienstag wartet auf Kroos & Co. in der Champions League die AS Rom. Um den Gruppensieg in der italienischen Hauptstadt dann klarzumachen, muss eine deutliche Steigerung her.