Mehr zur Regionalliga Nordost
Aufsteiger und Underdog FC Eilenburg hat seinen ersten Sieg in der Regionalliga Nordost eingetütet. Jetzt wird sich zeigen, ob das überraschende 3:2 am letzten Spieltag gegen die bisher ungeschlagene U 23 von Hertha BSC der Dosenöffner oder nur eine Eintagsfliege war. Für Eilenburgs Cheftrainer Sascha Prüfer ist die Sache klar: "Dieser Sieg war keine Momentaufnahme, sondern das Ergebnis aus den ersten sechs Spielen."
In den fünf Partien zuvor war der Viertliga-Rückkehrer vom Pech verfolgt. Gegen den SV Babelsberg (0:1) entschied ein Traumtor zugunsten des Favoriten, beim 1:3 gegen den BFC Dynamo stand der Pfosten im Weg und in Luckenwalde kassierte der FCE in achten Minute der Nachspielzeit das 3:3. Trotz dieser Nackenschläge war Prüfer immer Optimist geblieben. "Wir können nicht ändern, was war, aber wir haben eine Riesenmoral. Unser Blick geht immer nach vorn. Die Psyche spielte eine gewaltige Rolle bei uns. Wir müssen immer Vollgas geben, ansonsten gehen wir in dieser Liga untergehen", wird der 36-Jährige deutlich.
Wir haben die Qualität und Fähigkeit richtig geilen Fußball zu spielen.
Andreas Naumann, Torwart beim FC Eilenburg
Nur mit Herz, Biss und Kampf wird es aber nicht funktionieren, auch deshalb setzt Prüfer auf spielerische Lösungen. Der Außenseiter beeindruckte in den ersten Spielen immer wieder mit Ballbesitzphasen und suchte spielerische Lösungen. "Wenn wir nur lange Bälle spielen, verlieren wir haushoch", so der Coach, der für Eilenburg immer mehr zum Glücksfall wird. Nachdem Trainerliebling Nico Knaubel nach dem Abstieg aus der Regionalliga vor zwei Jahren seinen Abschied bekannt gab, übernahm Prüfer ohne höherklassige Erfahrung das Ruder. Der A-Lizenz-Inhaber und Wahl-Leipziger traf den Nerv der Mannschaft und führte die Nordsachsen direkt zurück in die vierthöchste Spielklasse. Dort wartet jede Woche ein Schwergewicht auf die Freizeit-Fußballer, die viermal nach der Arbeit trainieren.
Prüfer weiß, dass die Saison schwierig wird und bereitet die Mannschaft auch genau darauf vor: "Wir müssen Täler durchlaufen, widerstandsfähig bleiben und eklige Spiele gewinnen", betont er. Das große Ziel ist der Klassenerhalt. Dafür reicht möglicherweise schon der vorletzte Platz. Diese Tatsache und der breite Kader machen Hoffnungen, dass nicht bis zum Schluss gezittert werden muss. Kapitän und Torwart Andreas Naumann will vom "kleinen FC Eilenburg" nichts wissen. "Ja, wir sind keine Profis, aber auch nicht klein. Wir haben die Qualität und Fähigkeit richtig geilen Fußball zu spielen."
