2. Bundesliga (D)

Fußball, 2. Bundesliga - 1:0-Sieg beim FC St. Pauli: Ein Nachmittag als Sinnbild für den Teamgeist bei Union Berlin

Berlin ringt St. Pauli in Unterzahl mit 1:0 nieder

Ein Nachmittag als Sinnbild für Unions Teamgeist

Union im Glück: Oben feiert unter anderem Sebastian Polter (3.v.r.) mit Krücken, unten die Mannschaft nach dem 1:0 mit den Fans.

Union im Glück: Oben feiert unter anderem Sebastian Polter (3.v.r.) mit Krücken, unten die Mannschaft nach dem 1:0 mit den Fans. imago

Das späte 1:0 auf St. Pauli kam einer Erlösung gleich: 27 Minuten spielte Union nach der Ampelkarte für Marvin Friedrich bereits in Unterzahl, als Simon Hedlund das vielumjubelte Siegtor erzielte. Der Schwede sprach nach dem ersten Dreier seit fünf Spielen beim vereinseigenen TV-Sender von einem "unglaublichen Kampfgeist der Mannschaft". Sein Eindruck: "Wir haben auch so richtig gut gespielt." Der Achtungserfolg in Hamburg, der auch mit Blick nach unten extrem wichtig war, sei "für die Fans und auch das Umfeld ein toller Sieg".

Coach André Hofschneider sah in der ersten Hälfte ein "hart umkämpftes Spiel", wie er auf der anschließenden Pressekonferenz gestand. "Nach der Halbzeit hatte ich schon das Gefühl, dass wir noch mehr Mut mit rausgenommen haben", so der 47-Jährige: "Wir haben St. Pauli auch ein bisschen in deren Hälfte eingeschnürt." Selbst in Unterzahl wurden die Eisernen ihrem Namen gerecht und hielten stand.

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Rückkehrer Dennis Daube erklärte: "Wir wussten, was auf uns zukommt." Am "sehr stimmungsvollen" Millerntor hatte der ehemalige Profi des FC St. Pauli (2008 bis 2015) "ein richtig gutes Auswärtsspiel" seiner Mannschaft gesehen. "Ich finde, dass wir auf die 90 Minuten gesehen auch verdient gewonnen haben", stellte Daube klar, auch wenn "am Ende ein bisschen Glück" dabei gewesen sei.

Saison-Aus für Busk sehr wahrscheinlich

Das Gastspiel in Hamburg hatte für Union allerdings nicht die besten Vorzeichen bereitgehalten: Keeper Jakob Busk hatte sich am Freitag im Abschlusstraining eine Verletzung des linken Sprunggelenks zugezogen. Der 24-Jährige wird laut Hofschneider mehrere Wochen lang nicht zur Verfügung stehen - sein Saison-Aus scheint besiegelt. Auch Sechser Grischa Prömel (Knieprellung) hatte sich kurzfristig abgemeldet.

Dass der Teamgeist aber stimmt, zeigten nicht nur die elf Spieler auf dem Platz: Sieben Spieler, die verletzt waren oder nicht im Kader standen, reisten mit der Bahn nach Hamburg. Sinnbildlich dafür stand ein wenig Stürmer Sebastian Polter (Achillessehnenriss), der nach dem Sieg auf der Tribüne triumphierend seine Krücken in die Luft riss.

Hofschneider: "Wir lassen das mal zwei Tage sacken"

Und nun? "Wir lassen das mal zwei Tage ein bisschen sacken, ohne uns zurückzulehnen. Die letzten Wochen waren nicht einfach", gestand Hofschneider ein: "Dann werde ich sie so auf das Heimspiel gegen Heidenheim einstimmen, dass wir das nächste Endspiel diesmal zu Hause gewinnen werden." Den letzten Heimsieg feierte der Hauptstadtklub Ende Februar beim 2:1 gegen Sandhausen .

msc/Matthias Koch