Bundesliga (D)

Eine Kölner Tradition: Baumgart gibt fünf Jungen die Chance

Nachwuchs-Quintett darf mittrainieren und wohl auch spielen

Eine gute Kölner Tradition: Baumgart gibt fünf Jungen die Chance

Justin Diehl (li.) ist gerade auf Reisen, Damion Downs (re.) stand gegen Dortmund sogar im Kader.

Justin Diehl (li.) ist gerade auf Reisen, Damion Downs (re.) stand gegen Dortmund sogar im Kader. IMAGO/Beautiful Sports

Aus der Not eine Tugend machen bedeutet auch, in schweren Zeiten Ideen zu entwickeln und sie zu einem guten Ende zu führen. Schwere Zeiten durchlebt der 1. FC Köln auch unabhängig von der aktuellen sportlichen Bilanz. Dem FC geht es finanziell schlecht, dies ist kein Geheimnis. Allerdings birgt diese Situation auch eine Chance, die zur Zeit verkörpert wird durch fünf junge Fußballer, die während der momentanen Länderspielphase bei den Profis mittrainieren und von Steffen Baumgart und seinem Trainerteam genau unter die Lupe genommen werden.

André Pawlak, einer von Baumgarts Assistenten, ist seit einigen Jahren der Trainer, der als Bindeglied zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum und der Profiabteilung fungiert. Pawlak ist jeden Tag mit dem NLZ in Verbindung, er bekommt den momentanen Leistungsstand der jeweiligen Kandidaten mitgeteilt und entscheidet dann gemeinsam mit der sportlichen Leitung, NLZ-Chef Lukas Berg und U19-Coach Stefan Ruthenbeck über die Spieler, die "hochgezogen" werden.

Kölns Jugendarbeit brachte auch Wirtz hervor

Die Namen Ismail Jakobs, Salih Özcan, Florian Dietz, Mathias Olesen, Tim Lemperle, Jan Thielmann und Noah Katterbach stehen für die hervorragend Nachwuchsarbeit in Köln, selbstredend auch Florian Wirtz, der in Leverkusen spielt, in Köln allerdings ausgebildet wurde.

Was aus den fünf Jungs wird, die in diesen Tagen mit den Profis trainieren und sicherlich auch im Testspiel gegen VV St. Truiden am Donnerstag (18 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) zum Einsatz kommen, kann man verlässlich nicht sagen. Beim Übergang von den Junioren in eine Profimannschaft müssen die Spieler hohe Hürden überspringen und tiefe Täler durchschreiten - was nicht jedem gelingt.

"Potenzial haben sie alle", sagt Pawlak über die Spieler, die er im Einzelnen so charakterisiert:

Luan Simnica (19): "Er ist ein zweikampfstarker Sechser mit einem guten linken Fuß, ein sehr aggressiver Spieler, der sich im Hinblick auf Präsenz bereits gut entwickelt hat und sich auch so in den Einheiten bei uns präsentiert hat."

Meiko Wäschenbach (18): "Meiko kann auf der Sechs oder der Acht spielen, ein sehr intelligenter Fußballer, dem noch ein wenig die Spielhärte fehlt. Dafür ist er sehr wendig, sehr agil und auf jeden Fall ein Spieler, den wir über den Sommer hinaus im Auge haben werden."

Emin Kujovic (18): "Er ist der Prototyp des klassischen Sechsers, trotz seiner Größe von 1,93 Metern sehr schnell und wendig, dazu robust und immer bereit für den Zweikampf. Er kann technisch-spielerisch noch zulegen."

Tidiane Touré (18): "Ein sehr schneller Rechtsverteidiger, der sich technisch noch verbessern muss. Aber er ist erst seit dem Sommer 2022 bei uns, kam aus Kiel. Physis und Robustheit stimmen, er war schon wiederholt bei den Profis und macht seine Sache sehr gut."

Damion Downs (18): "Er war lange verletzt, kommt jetzt wieder und hat sich die Berufung in den Profi-Kader in Dortmund verdient. Er schießt mit beiden Füßen, ist kopfballstark und trotz seiner Größe von 1,92 Meter sehr beweglich. Damian bringt alles mit, um sich im Profi-Bereich durchsetzen zu können."

Mit Justin Diehl (18, U19 DFB) und Jaka Cuber Potocnik (17, U19 Slowenien) sind noch zwei Top-Talente mit ihren Nationalteams unterwegs, die sicherlich bei den Profis wären. Eine gute Tradition setzt sich also fort bei den Kölnern. Und Pawlak verspricht: "Die Jahrgänge darunter sind auch gut besetzt."

Frank Lußem

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