Bundesliga (D)

Ekitiké will hoch hinaus: "Ich setze mir keine Grenze"

"Das perfekte Match" - Hoher Wohlfühlfaktor bei Frankfurts neuem Stürmer

Ekitiké will hoch hinaus: "Ich setze mir keine Grenze"

Ausdruck des Wohlfühlfaktors: Frankfurts Hugo Ekitiké mit Eintracht-Anglerhut.

Ausdruck des Wohlfühlfaktors: Frankfurts Hugo Ekitiké mit Eintracht-Anglerhut. IMAGO/Beautiful Sports

Bei Paris St. Germain befand sich Ekitiké seit dem vergangenen Sommer auf dem Abstellgleis, lediglich am 1. Spieltag kam er zu einem Kurzeinsatz. Dementsprechend mies war sein Fitnesszustand, als er am 1. Februar an den Main wechselte. Es dauerte fast zwei Monate, den 21-Jährigen aufzupäppeln. Er selbst empfand seinen Fitnesszustand zu Beginn gar nicht als so schlecht, spricht aber von einer "anderen Intensität" in der Bundesliga und erklärt: "Es gibt sehr viele Läufe mit hoher Intensität. Man muss bereit sein, immer viel zu investieren. Daran muss man sich erst mal gewöhnen. Das Trainerteam hat mich geschützt und Schritt für Schritt herangeführt."

"Man muss das richtige Gespür haben"

Jetzt zahlt sich diese Geduld aus. Ekitiké erzielte gegen Augsburg, die Bayern und Leverkusen zum Teil wunderschöne Tore und bereitete zuletzt in Gladbach (1:1) den Ausgleich sehenswert per Hacke vor. Mit seinen unorthodoxen Tempo-Dribblings macht er das Spiel der SGE unberechenbarer. Ekitiké findet auch auf engem Raum Lösungen, bindet gerne auch mal mehrere Gegenspieler und schafft damit auch für seine Mitspieler Räume. "Man muss das richtige Gespür haben: Wann gehe ich ins Dribbling, wann spiele ich ab? Ich würde mich als sehr kreativen Spieler beschreiben", sagt Ekitiké. Die Verantwortlichen sehen in ihm ein Versprechen für die Zukunft.

Eine entscheidende Rolle für den jüngsten Aufschwung spielt neben Ekitikés besserem Fitnesszustand auch der Wohlfühlfaktor im neuen Umfeld. "Bei der Eintracht bekomme ich das Vertrauen und kann komplett frei spielen. Ich fühle mich wirklich gut hier, das hätte ich nicht gedacht. Auch von den Fans fühle ich mich geliebt", erzählt der Stürmer. Die Eintracht sei für ihn "das perfekte Match". In Gladbach feierte er nach der feststehenden Qualifikation für den Europacup stilecht mit einem Eintracht-Anglerhut. "Dieser Jubel drückt aus, dass ich mich wie zu Hause fühle. Ich möchte mich bei den Fans bedanken", sagt Ekitiké.

Der Traum von der Nationalmannschaft

Er profitiert auch davon, dass Trainer Dino Toppmöller fließend französisch spricht und früher selbst im Sturm spielte. "Das ist ein Vorteil, erleichtert die Kommunikation und die Abläufe. Kürzlich hat er mir zwei, drei Videos über Sachen gezeigt, die ich noch verbessern kann und die wichtig für meine Entwicklung sind. Er hat mir schon geholfen, bessere Leistungen zu zeigen", erklärt der 1,89 Meter große Stürmer.

Perspektivisch will er in seiner Karriere hoch hinaus: "Ich habe natürlich den Traum, für Frankreich zu spielen. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Ich setze mir keine Grenze. Wenn ich meine Leistung auf dem Platz bringe, ist alles möglich." Sein Vorgänger Randal Kolo Muani stand plötzlich im WM-Finale auf dem Platz, das sollte Ansporn genug sein …

Im Saisonfinale gegen Leipzig am kommenden Samstag (15.30 Uhr) wird es nicht zuletzt auch von Ekitiké abhängen, ob den Frankfurtern mit einem Sieg ein versöhnlicher Ausklang gelingt. Bereits ein Punkt reicht, um Platz 6 zu sichern. Damit würde Frankfurt die Chance wahren, in die Champions League einzuziehen, falls Borussia Dortmund das Finale gegen Real Madrid gewinnt.

Julian Franzke

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