Bundesliga (D)

Energie lebt! Rost jubelt

Energie Cottbus: Rangelov zieht mit Miriuta

Energie lebt! Rost jubelt

Timo Rost mit Zvjezdan Misimovic

"So halten wir die Klasse": Timo Rost glaubt nach der Depression auf Schalke wieder ans Team. imago

"Alle haben auf die Zähne gebissen - und die Fans haben uns toll unterstützt. So halten wir die Klasse." Auch Trainer Bojan Prasnikar war die Erleichterung anzumerken. "Es hat alles gepasst", sagte der Slowene. "So ein Sieg gegen den Tabellenführer ist etwas Besonderes."

Vor allem einer hielt Energie im Rennen: Keeper Gerhard Tremmel bot eine überragende Partie. Und vorn machten Dimitar Rangelov und Ervin Skela die Tore. "Die Fans sollten Leistung und eine Mannschaft sehen", sagte Daniel Ziebig. "Das haben wir uns vorm Spiel geschworen und umgesetzt." So sah es auch Manager Steffen Heidrich, der die Spieler lobte: "Im entscheidenden Moment reißen sie sich eben am Riemen."

Endlich einen Big Point landen und damit das nach dem 0:4-Desaster auf Schalke höchst angespannte Verhältnis zum eigenen Anhang wieder etwas beruhigen - so lautete das Vorhaben. So hatten es die Führungsspieler um Timo Rost bei der Aussprache mit gut 100 Fans am Donnerstag angekündigt. "Die Fans wollen eine Mannschaft sehen, die kämpft, kratzt und beißt", berichtete der Kapitän, der mit einer schmerzstillenden Spritze gegen die Beschwerden im linken Spann auflief und erkennbar gehandicapt war. Und der wie die Kollegen vor dem Anpfiff die Botschaft der Fans noch mal per Spruchband vorgehalten bekam: "Schluss jetzt mit dem Rumgegurke" stand da unter elf überdimensionalen Gurken, die das eigene Team darstellen sollten.

Diesmal gaben die Cottbuser von der ersten Minute an Vollgas und wurden belohnt. Angesichts der Gegentorflut in den letzten Spielen griff Trainer Prasnikar überraschend auf die Defensivvariante mit Doppelsechs zurück, von der er sich zum Rückrundenbeginn eigentlich verabschiedet hatte - weshalb Dimitar Rangelov als einzige Spitze auflief. Das Rezept ging auf. Der Bulgare ebnete mit seinem neunten Saisontor den Weg zu drei extrem wichtigen Punkten und zog in Energies ewiger Bundesliga-Torschützenliste mit Vasile Miriuta, der das Spiel auf der Tribüne verfolgte, gleich (beide mit je 15 Toren). Auf Rangelov&Co. wartet am Samstag die nächste Herausforderung, das Spiel in Karlsruhe - die Gelegenheit zum nächsten Big Point. Rangelov ist guter Dinge: "Wenn wir immer so kämpfen wie gegen Wolfsburg, bleiben wir in der Liga."